Export sorge in EU für rund 36 Mio. Arbeitsstellen

Arbeitsmarkt –


Der Export der EU-Mitgliedsländer sorge für Erhalt und sogar Anstieg der Arbeitsplätze innerhalb der Wirtschaftszone EU. In der Bundesrepublik seien rund 6,8 Millionen Stellen von den Ausfuhren abhängig.

Exportgeschäft

Export sorge für zunehmende Zahl von Arbeitsstellen innerhalb der EU

In der EU seien 36 Mio. Arbeitsplätze vom Exportgeschäft abhängig

Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft vom Export ist nahezu zementiert. Ein Zurückfahren der seit Jahrzehnten vorliegenden massiven Ausfuhren würde mehrere millionen Arbeitsplätze kosten. Eine aktuelle Studie der EU-Kommission sieht in der Bundesrepublik rund 6,8 Millionen Arbeitsplätze in Abhängigkeit vom Export. Im gesamten EU-Raum seien von den deutschen Ausfuhren rund 8,4 Millionen Stellen abhängig.

Der deutsche Export schafft demnach neben den Arbeitsstellen im Bundesgebiet auch Arbeitsplätze u.a. in den Niederlanden (155.000 Stellen), Polen (270.000) und in Italien (160.000). Andere EU-Mitgliedsländer sorgten gleichzeitig mit ihren Exportgeschäften für rund 1,1 Millionen Arbeitsplätze in der Bundesrepublik. In der gesamten EU seien rund 36 Millionen Stellen von den Ausfuhrgeschäften abhängig.

Die Beschäftigtenzahl sei innerhalb der EU aufgrund des Exports in den vergangenen Jahren angestiegen. Die größten Zuwächse seit dem Jahr 2000 waren demnach in Lettland (138 %), Estland (147 %), Irland (147 %), Litauen (153 %), Portugal (172 %), Slowakei (213 %) und Bulgarien (312 %).

Für die EU-Handelskommissarin Cecilia Mamström sind diese Zahlen ein Beweis dafür, wie wichtig es sei, sich gegen die Donald Trumps Politik des Protektionismus zu stellen. „Die Studie zeigt ganz klar, dass Handel Arbeitsplätze schafft“, so Malmström.

Etwas zu utopische Zahlen für die Zuwachsraten?

Der vermeintliche Anstieg der exportbedingten Arbeitsplätze um satte 312 Prozent in Bulgarien drängt geradezu, an diesem Punkt etwas genauer hinzusehen. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2000 bei 16,2 Prozent, sank bis 2009 auf 6,8 Prozent an, um im Anschluss wieder bis zum Jahr 2013 auf 12,9 Prozent anzusteigen. Seit 2014 fällt die Arbeitslosenquote wieder ab und lag Ende 2017 bei 6,2 Prozent. Auf der anderen Seite unterliegt Bulgarien einem „Schrumpfungsprozess“. Die Bevölkerungszahl des EU-Mitgliedslandes schrumpft seit 2000 im Schnitt um 0,5 Prozent pro Jahr. Vor allem junge Leute kehren dem Land den Rücken, wohl kaum aus Gründen der florierenden Wirtschaft.

Ein besonderes Rätsel gibt die Angabe von 172 Prozent Arbeitsplatz-Zuwachs für Portugal auf. 3,8 Prozent betrug die Arbeitslosenquote im Jahr 2000 und diese stieg auf 16,2 Prozent im Jahr 2013 an. Die Quote von 8,9 Prozent im Jahr 2017 lag noch immer deutlich höher als die zur Jahrtausendwende. Die Bevölkerungszahl wuchs seither im Schnitt um 0,5 Prozent pro Jahr.

Bei den vermeintlichen Zuwächsen der exportbedingte Arbeitsplätze handelt es sich offenbar überwiegend um Verschiebungen innerhalb des Arbeitsmarkts. Der ehemalige Landwirt steht nun am Fließband.


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