Euro-Rettung: Arme deutsche Haushalte helfen Reiche in Krisenländern

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Die Eurorettungspolitik dürfe nicht weiterhin den Weg verfolgen, bei dem womöglich die im Vergleich finanziell „minderbemittelten“ deutschen Haushalte die Superreichen in den Euro-Krisenstaaten vor erhöhten Steuerabgaben schützten. Ökonomen forderten, dass besonders in den Südländern Europas die Wohlhabenden und Vermögenden für eine Abgabe vor den Sparern gestellt werden müssten.

Haushalte in Krisenländer haben mehr Vermögen als deutsche

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Euro-Rettung: Je reicher desto sicherer vor Zwangsabgaben

Vermögende und Reiche nach vorne stellen und die „einfachen“ Sparer hinten einreihen, wenn es darum geht, Privatvermögen für die Rettung der Einheitswährung Euro einzusammeln. Die kriselnden Euro-Mitgliedsländer sollen für die Sanierung ihres Haushalts einen höheren Eigenbeitrag leisten und die Vermögenden müssten daran stärker beteiligt werden, forderte der Wirtschaftsweise Peter Bofinger im Spiegel. Konkret riet der Ökonom, dass die Regierungen in Südeuropa eine Vermögensabgabe fordern sollten, die von den Reichen z.B. innerhalb von zehn Jahren aufzubringen sei.

Die Vermögensabgabe wäre nach der Meinung des Wirtschaftsweisen viel besser geeignet als die Beteiligung von Sparern, wie dies zuletzt zum Rettungsprogramm für Zypern geschehen sei. „Findige Reiche aus Südeuropa“ würden ihr Geld zu den Banken der Nordstaaten bringen und sich somit dem Zugriff entziehen, so Bofinger.

Ausschlaggebend für diesen Weg wäre der von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentliche Vermögensbericht gewesen. Nach den Auswertungen würden die Haushalte in den Euro-Krisenländer durchschnittlich über ein viel höheres Vermögen als die Deutschen verfügen.

Harte Rettungspolitik Deutschlands „gar nicht so falsch“
Demnach würde die deutsche Bundesregierung mit ihrem Kurs der harten Auflagen für die Rettungsgelder aus EU-Mitteln recht haben, so der Wirtschaftsweise Lars Feld. Die überschuldeten Länder würden schließlich die Milliarden aus dem Rettungsfonds nur bei entsprechenden Gegenleistungen erhalten. Selbst Griechenland könne die Zweifel an der eigenen Tragfähigkeit der Schulden aus der Welt schaffen, „wenn es die Steuergesetze nicht mehr nur auf dem Papier gibt“, so Feld im Spiegel.

Aus dem Vermögensbericht der EZB ließe sich noch viel mehr herauslesen als die Vermögensverteilung innerhalb der Euro-Länder. So geben die Daten nicht nur die Antwort, wer in Südeuropa die Rechnung der Krise zu begleichen hätte, sondern es wäre wiederholt deutlich gemacht worden, wie ungerecht das Vermögen in Deutschland verteilt sei, so der Brüsseler Wirtschaftswissenschaftler Guntram Wolff.

Aus diesem Grund müssten die Vermögenden auch die für Deutschland anfallenden Kosten zur Krisenbewältigung tragen. Sollte am Ende der verhältnismäßig „arme deutsche Durchschnittshaushalt“ die Superreichen Griechenlands vor Steuererhöhungen bewahren, wäre die „Euro-Rettung vollends ad absurdum geführt“, so der Ökonom.

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