EU-Richtlinie CO2: Größter Gegner der Autoindustrie

Klima-Aktivismus –


Mögliche US-Strafzölle auf europäische bzw. deutsche Autos und der Brexit können durchaus negative Auswirkungen auf die Automobilhersteller haben. Doch die „Keule“ schwingt weder Washington oder London, sondern Brüssel. Die CO2-Richtlinie hat durchaus das Potenzial, rund 120.000 Arbeitsplätze zu vernichten.

EU-Flagge

Der größte Gegner der dt. Wirtschaft ist wohl eher in Brüssel zu finden

Die größten Probleme sind wieder einmal hausgemacht

Die Politik des US-Präsidenten Donald Trump und seine Entscheidungen zu den Handelsbeziehungen mit dem „Rest der Welt“ gelten als eine Gefährdung der globalen Konjunktur. EU- und Bundespolitiker verurteilen die Wirtschaftspolitik nach dem Motto „America first“ als puren Protektionismus. Eine Bezeichnung, die nichts anderes als „Schutz“ bedeutet und in diesem konkreten Fall den für die eigene Wirtschaft sowie den daran hängenden Arbeitsplätzen. Verhängt z.B. die EU-Kommission einen „Schutz-Zoll“ für die Einfuhr von Indica-Reis aus Fernost, da die heimischen Reis-Anbauer gegen Dumpingpreise geschützt werden müssen, dann wird im Beschluss „Protektionismus“ mit keiner Silbe auch nur erwähnt.

Die von Trump angekündigten Strafzölle auf deutsche Fahrzeuge gelten als Keulenschlag gegen die deutsche Autoindustrie. Dazu paaren sich die Wirren und der offene Ausgang des noch immer nicht abgeschlossenen Brexits. Faktoren, die scheinbar der deutschen Wirtschaft einen erheblichen Schaden zufügen könnten, so zumindest der Tenor.

Nicht aber die möglichen Strafzölle auf europäische bzw. deutsche Autos und auch nicht die Folgen des Brexits setzten der heimischen Wirtschaft zu, sondern vielmehr die im April verabschiedeten Richtlinien der EU zur Begrenzung der CO2-Emissionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des weltweit größten Kreditversicherers Euler Hermes.

Utopische Vorgabe aus Brüssel

Mit diesem Beschluss werden die Autohersteller dazu gezwungen, die Kohlendioxid-Emissionen binnen von nur 2 Jahren um 20 Prozent zu senken und dies nach bereits vorangegangenen -25 Prozent, allerdings innerhalb von 10 Jahren. „Das ist mehr als sportlich“, so Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe und Vize-Chefvolkswirt der Allianz, Ludovic Subran. Diese von der EU beschlossenen Ziele bis 2025 und 2030 werden von den Autoherstellern voraussichtlich nicht erreicht werden können. Den Wettlauf mit der Zeit werden sie verlieren. Gemäß der Studie könnten die neuen Ziele zur CO2-Emission für die Autohersteller sogar katastrophal enden. Derzeit erfülle kein Autohersteller die derzeit geforderten Normen.

Die Automobilhersteller stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Die Belastungen erfolgen aus finanzieller, kommerzieller und industrieller Hinsicht. Ginge man von den Zahlen von 2018 aus, so könnten den Autoherstellern bei Nichterreichen der EU-Ziele horrende Geldbußen drohen, so Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes. Diese Summe könne 30 Milliarden Euro erreichen, rund die Hälfte der Nettogewinne der Hersteller insgesamt.

Steigende Kosten, geringere Verkaufszahlen

Die Produktionskosten stiegen aufgrund der EU-Vorgaben an. Bis Ende 2020 um bis zu 7 Prozent und bis 2025 um bis zu 15 Prozent. Werde diese Kostensteigerung im vollen Umfang an den Kunden weitergereicht, so fiele die Zahl der verkauften Autos um 9 Prozent bis Ende 2020 und um 18 Prozent bis 2025. Die aktuell erreichten Emissionswerte der europäischen Autohersteller führten bei versuchter Erfüllung der EU-Vorgaben zu einem Verlust des BIP-Wachstums in den Jahren 2019 und 2020 um jeweils 0,1 Prozentpunkte. Unterm Strich stünden rund 160.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, so Subran. Selbst bei schneller Umsetzung seien lediglich 30 Prozent der notwendigen Anpassungen möglich und damit immer noch 60.000 Arbeitsplätze gefährdet.

Ziel ist so gut wie sicher nicht erreichbar

„Es ist eine fast sichere Gewissheit, dass die Automobilhersteller die geforderten CO2-Ziele nicht einhalten werden“, so Van het Hof. Realistisch seien lediglich maximal ein Drittel des von der EU gesteckten Ziels. Bis Ende 2020 dürften die Pkw-Preise um rund 2,6 Prozent ansteigen. Daraus folgte ein Rückgang der Neuzulassungen um 3,1 Prozent. Unterm Strich ergebe sich daraus ein Minus von 2,9 Milliarden Euro bei den verkauften Autos. Damit stünden 60.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Auch wenn die Auswirkungen von US-Strafzöllen und Brexit nicht das Ausmaß der Folgen der EU-Beschlüsse erreichen werden, stellten sie dennoch eine zusätzliche Belastung dar.

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