Einzelhandel im 1. Halbjahr 2023 im weiteren Niedergang

Konjunktur –


Der Einzelhandel erlebt seit Frühjahr 2020 einen kontinuierlichen Niedergang. Den Zwangsverordnungen folgte die Inflation. Die schrumpfenden Umsätze haben bereits die ersten „Kollateralschäden“ verursacht. Die Geldentwertung zeigt sich insbesondere bei den Umsätzen in der Sparte Lebensmittel.

Zu Zwangs-Wachstum verurteilt

Preisanstiege Lebensmittel

  Nach Corona-Verordnungen sorgte Inflation für weiteren Niedergang des Einzelhandels

In einem zum Wachstum verurteilten Wirtschaftssystem ist für ein jegliches Geschäft das Mehr an Umsätzen und Gewinne zwingend. Steigende Kosten durch Inflation werden vor allem angetrieben durch die Geldmengenentwicklung, die zudem fast ausschließlich in Form von Kreditvergaben in den Umlauf kommen. Hierfür werden Zinsen fällig, die jedoch ausschließlich von Mitteln kommen können, die wieder anderweitig durch einen Kredit generiert wurden. Mit dem somit unaufhaltsamen Anstieg der Zins- bzw. Schuldkurve müssen die Produktionen und damit auch die Umsätze hinterher eilen. Ein wirtschaftlicher Stillstand ist daher Gift für das Unternehmen und ein wirtschaftlicher Rückschritt umso giftiger.

Nach Verordnungen folgte Inflation

Eine besonders starke Giftdosis verabreicht bekommen hat der Einzelhandel. Die Zwangsschließungen von Geschäften und Diskriminierungen bestimmter Kundenkreise in den vergangenen Jahren haben bereits für zahlreiche Einzelhandelsunternehmen das Aus bedeutet. Die Umsätze rauschten in den Keller und im Gegenzug schossen die Gewinne der im Ausland sitzenden und mit „Steuer-Privilegien“ ausgestatteten Online-Unternehmen in die Höhe. Nach dem Ende der politischen Zwangsverordnungen durften die Pforten der Einzelhändler zwar wieder uneingeschränkt geöffnet werden, aber die Umsätze hinken seither dem ehemaligen Volumen weit hinterher. Mit dem Ende der Zwangsverordnung kam im fließenden Übergang die galoppierende Inflation und den Kunden bleibt seither immer weniger Geld in der Börse übrig, um damit noch irgendwelche Umsätze zu generieren.

Reale Umsätze im Einzelhandel gesunken

Im ersten Halbjahr 2023 lag der reale (preisbereinigte) Umsatz im Einzelhandel um 4,5 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2022, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Die nominalen Umsätze stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um 3,6 Prozent an. Was augenscheinlich als ein echter Zugewinn aussieht, ist in Wahrheit nur ein Resultat der vorherrschend hohen Inflation.

Prioritäten bei Lebensmittel

Dass die laufende Geldentwertung einen wesentlichen Einfluss auf die Einkaufsbereitschaft der Konsumenten hat, zeigt sich insbesondere beim Lebensmitteleinzelhandel. Die Inflation in der Sparte Nahrungsmittel liegt seit Monaten bei deutlich über 10 Prozent und dies spiegelt sich auch im Umsatz wider. In den ersten sechse Monaten des Jahres 2023 lag der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel um real 5,8 Prozent niedriger, aber der nominale Umsatz stieg um 7,6 Prozent an. Der reale Umsatz im Lebensmittelhandel ist seit den vergangenen 24 Monaten kontinuierlich monatlich gefallen.

Bei Textilien und Kleidung ging es aufwärts

Rückläufig war auch der reale Umsatz im Einzelhandel für Nicht-Lebensmittel. In den ersten sechs Monaten 2023 lag dieser um 3,6 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Nominal ging es um 1,1 Prozent aufwärts. Ein Zeichen auch dafür, dass die Konsumenten ihre Prioritäten klar in den Bereich Lebensmittel verlagerten und dafür auf Nicht-Lebensmittel eher verzichten.
Nachdem die Internet-Händler während der Zeit der Zwangsverordnung einen Höhenflug hatten, greift nun auch in dieser Sparte die Inflation um sich. Im ersten Halbjahr 2023 lag der reale Umsatz im Online-Handel um 7,3 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2022. Auch der nominale Umsatz ging um 2,6 Prozent zurück.
Im Bereich der Baumärkte gingen gemäß Destatis die realen Umsätze um 6,9 Prozent und die nominalen Umsätze um 0,8 Prozent zurück. Den Gegenpart bildet die Umsatzentwicklung in den Sparten Textilien, Schuhe und Bekleidung. Die realen Umsätze kletterten um 7,3 Prozent an und die nominalen um 9,3 Prozent.

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