Ein Großteil der Facharbeiter landet im Niedriglohnsektor

Niedrigeinkommen-


Der Anteil der in Deutschland verfügbaren Arbeiten zu einem Niedriglohn hat sich bereits auf rund 25 Prozent entwickelt. Jeder Vierte Beschäftigte verdient unterhalb der Niedriglohn-Obergrenze. Wer dazu eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, liegt dabei sehr gut im Trend. Rund 80 Prozent der Niedriglöhner sind Fachkräfte.

Niedriglohn

Im Rentenalter wird man an ein langjähriges Niedrigeinkommen wieder erinnert

Mehrjährige Ausbildung um im Niedriglohnsektor zu landen

Im deutschen Arbeitsmarkt werden offenbar „die Perlen vor die Säue“ geworfen. Das Arbeitsumfeld eines sogenannten Geringverdieners ist in der Regel nicht hochspezialisiert, geschweige in einer Top-Position. Dennoch haben 80 Prozent der Geringverdiener eine Ausbildung hinter sich, in einem Land, dessen Bildungssystems von vielen anderen Ländern beneidet und auch abgekupfert werden.

Die Schwelle zum Niedriglohn ist derzeit bei 9,54 Euro pro Stunde (brutto) angesetzt. Rund ein Viertel aller in Deutschland beschäftigten Menschen erhalten eine Entlohnung von weniger als 9,54 Euro. Das Forschungsinstitut IAB, eine Abteilung der Bundesagentur für Arbeit, untersuchte den Lohnsektor der Arbeitnehmer in 17 Euroländer und positionierte Deutschland in der Kategorie „Geringeinkommen“ auf Platz 2. Lediglich in Litauen ist die Quote der Niedriglöhner noch höher. Auf rund 10 Prozent Anteil der niedrigen Entlohnungen kommen Belgien, Finnland und Dänemark.

Bei der Messung der Niedriglohnanteile kam das Prinzip der Medianlinie zum Einsatz. Diese virtuelle Linie wird genau in der Hälfte aller erfassten Einkommensdaten gezogen. Somit entspricht der Medianwert nicht dem Durchschnitt sondern teilt die Einkommen in zwei Hälften. Eine Gruppe verdient mehr und die andere Gruppe verdient weniger als der angesetzte Medianwert. Je nach den erfassten Ländern, kann der Medianlohn deshalb sehr unterschiedlich ausfallen. In Dänemark lieg der Median bei 15,80 Euro und in Bulgarien lediglich bei 1.08 Euro.

Die Forscher des Instituts stellten fest, dass die Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland die „Kerngruppe“ betreffe und meinen damit nichts anderes als die mehr als 80 Prozent Niedriglohnarbeiter mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.

Das Forscherteam von der „Unterabteilung“ der Bundesagentur für Arbeit hätte sich die Arbeit sparen können. Bereits Anfang Juni wies das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung darauf hin, dass rund jeder vierte in Deutschland ein Niedriglohneinkommen habe. Vorweg hatte das Sozioökonomische Panel (SOEP), wie jedes Jahr, rund 12.000 Haushalte nach ihren Einkommensverhältnissen befragt.

Tarifometer24.com – Tarife – News – Meinungen
970x250

Schreibe einen Kommentar