Drittes Hilfspaket Griechenland sicher, Schuldenschnitt „fast sicher“

Griechenlandkrise-


Eine weitere Kredittranche für Griechenland als drittes Hilfspaket ist so gut wie sicher. Es gilt die Finanzierungslücke zwischen 2014 und 2016 zu schließen. Der u.a. die deutschen Steuerzahler belastende Schuldenschnitt stehe derzeit nicht zur Debatte, aber letztendlich sei dies nicht abwendbar.

Griechenlandhilfe

Weitere Hilfsgelder für die Hellenen zur Abwendung eines kompletten Zerfalls notwendig

Milliardenkredit morgen, Schuldenschnitt übermorgen

„Es ist ja nur ein kleiner Betrag“, der als inzwischen drittes Hilfspaket an Griechenland geliefert werden soll. EU-Kommissar Oettinger nannte die ersten Details zum weiteren Milliardenkredit für die Hellenen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte eine weitere notwendige Tranche angekündigt, schließt aber nach wie vor einen Schuldenschnitt aus.

Es werde sich wohl um einen „kleinen zweistelligen Milliardenbetrag“ an Griechenland handeln, so der EU-Kommissar zur Welt am Sonntag. Damit soll eine Finanzierungslücke für den Zeitraum 2014 bis 2016 geschlossen werden. Doch bereits beim nächsten Thema liegt Oettinger mit Schäuble über Kreuz. Ein Schuldenerlass für Griechenland sei durchaus möglich. Auf absehbare Zeit stünde der Schuldenschnitt zwar nicht zur Debatte, aber „für alle Zeiten“ kann dies nicht ausgeschlossen werden.

Jürgen Stark, ehemaliger Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, mahnte zur Eile. „Ein neues Hilfsprogramm für Griechenland ist kaum vermeidbar – und wenn es kommen muss, dann so rasch wie möglich“. Andere Maßnahmen würden zu neuen Unsicherheiten führen, so Stark der Welt am Sonntag. Der Ex-Chefvolkswirt der EZB sieht für Griechenland ebenfalls in der Zukunft einen Schuldenschnitt zukommen. Das Haushaltsloch wird alleine im Jahr 2014 mehr als 10 Milliarden Euro betragen und dies wird insbesondere von den EU-Partnern zusätzliches Kapital einfordern, so Stark. Ein Verzicht auf Teile der Forderungen wird wohl unvermeidbar sein, da Griechenlands Schuldenberg beständig erhöht wird.

Die Erweiterung der Euro-Zone aus rein politischen Gründen sei ein Fehler gewesen, so der Ökonom. Egal ob Griechenland den Euro behalten könne oder nicht, seit langer Zeit wäre bekannt, dass es nur noch teure Lösungen gebe. Griechenland sei spätestens 2011 „zu einem Fass ohne Boden geworden“.

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