Donezker Vize-Chef lehnt Vorschlag der „heuchlerischen Schmarotzer“ ab

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Zwischen Donbass und Kiew ist keine gegenseitige Annäherung in Sicht. Kiew spricht von abtrünnigen Rebellen und Donezk bezeichnet die ukrainische Regierung als heuchlerischer Schmarotzer. Statt Dialog folgt offenbar eine militärische Aufrüstung auf beiden Seiten.

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Emanzipiert sich der Knecht von den Feudalherren? Donezk fordert gleiche Augenhöhe

„Kiew und seine Milliardäre raubten das Volk im Donbass aus“

Die Fronten zwischen Donbass und Kiew sind verhärtet. Der Vorschlag der ukrainischen Regierung, die Donbass-Region als eine „besondere Wirtschaftszone“ zu definieren, stößt bei der selbsternannten Volksrepublik Donezk auf strickte Ablehnung.

Andrej Purgin, Vizeregierungschef von Donezk, sieht eine Zusammenarbeit „nur auf gleichberechtigter Grundlage“. Die Variante einer wirtschaftlichen Sonderzone sei inakzeptabel. „Poroschenko und seine Umgebung sind lauter Milliardäre, die zu ihrem Reichtum durch das Ausrauben des Volkes gekommen waren. Sie setzen ihren Raubzug auch jetzt fort“, so Purgin am Dienstag, wie RIA Novosti berichtete.

Die Menschen in der Donbass-Region haben ihr ganzes Leben lang für die Ukraine gearbeitet und die Rentner erhalten nun keine Renten, so der Vorwurf des Vizeregierungschefs. Das Land sei von den Kiewer Behörden in den Bankrott getrieben worden.

Der Vorschlag einer ökonomischen Sonderzone seien heuchlerische Almosen in Form von Vergünstigungen und Versprechungen ohne Inhalte, abgesandt von denen, die mit ihren „Vergeltungskommandos“ die Donbass-Region zerstörten, so Purgin. Das Geld der Donbass-Bevölkerung sei vom „Kiewer Regime“ dreist gestohlen worden. Nun folgt der Vorschlag, „mit ihnen zu feilschen und das zu erbeten, was uns zu recht gehört“. Purgin hält eine ökonomische Kooperation für möglich, aber nur auf gleicher Augenhöhe.

Die Donbass-Region sei nicht auf Almosen angewiesen, da die Ukraine stets auf Kosten des Donbass gelebt habe. „Jetzt ist Schluss damit. Der Donbass selbst wird das Sagen haben“, so Purgin.

Zwischenzeitlich scheint es auf beiden Seiten umfangreiche Bemühungen zur militärischen Stärkung zu geben. Kiew nutzte bereits die Waffenruhe, um die eigenen Truppen neu zu formieren und mit moderneren Waffen auszustatten. Nun meldete der ukrainische Rat für nationale Sicherheit und Verteidigung (SNBO), Andrej Lyssenko, dass in der Donbass-Region „eine intensive Verlegung“ von Militärtechnik und Truppen von Russland registriert worden sei.

Demnach werden Truppen und Militärausrüstung aus dem russischen Territorium in einem „intensiven Umfang“ in den Donbass verlegt. Man könne „sehen, dass die Einheiten der illegalen bewaffneten Formationen, die sich jetzt in den Gebieten Donezk und Lugansk befinden, tatsächlich verstärkt werden“, so Lyssenko. Die Vorlage von Beweisen oder zumindest Belegen blieb jedoch aus.

Moskau bekräftigte abermals, mit den Vorgängen in der Ost-Ukraine nichts zu tun zu haben. Es gebe keinen Grund, Russland wegen der „Verkomplizierung der Situation in der Ukraine zu beschuldigen“, so der russische Außenminister Sergej Lawrow.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erkennt aus ihrer Sicht aufgrund der Entwicklungen in der Ukraine keine Gründe, die Sanktionen gegen Russland zu lockern.

Die Abhängigkeit der Ukraine von der Donbass Region wurde vom Internationalen Währungsfonds (IWF) indirekt bestätigt. Die volle Höhe des zugesagten Kredits von 17 Milliarden Dollar wurde in Abhängigkeit zur Donbass Region gestellt. Sollte Kiew die Kontrolle über diese Wirtschaftsregion verlieren, werden die Hilfsgelder entsprechend gekürzt.





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