Die Schulden Zahl des Tages: 1 Billion Euro

Europäischer Schuldenberg-

Die Zahl 1 Billion Euro erhält heute eine besondere Aufmerksamkeit. Die Banken innerhalb Europas stehen mit 1 Billion Euro in der Kreide und Deutschland steht bereits mit 1 Billion Euro in der Verpflichtung.

1 Billionen Euro
1 Billionen Euro
Eine 1 mit 12 Nullen

Die Banken Europas stecken nach einer von Welt Online (Mittwoch) dargestellten Studie mit insgesamt 1,05 Billionen Euro in den Miesen. Es handelte sich um einen riesigen Berg aus faulen Krediten und kein Anleger fühlt sich dazu motiviert, diese Kredite gegen Abschläge zu übernehmen. Die Institute bleiben darauf sitzen.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) stellte demnach fest, dass sich das Volumen der faulen Kredite zwischen 2008 und 2011 verdoppelte. Die Schuldner kämen entweder ihrer Tilgungsverpflichtungen nicht mehr nach oder die Zinsen würden seit längerer Zeit ausgefallen sein. Nominal sei der Schuldenberg auf 1,05 Billionen Euro angewachsen.

Noch nicht als „faul“, aber dennoch als „gefährdend“ eingestuft, wäre lt. PwC der Bestand an Kreditportfolien, die von den Banken besser abgebaut werden sollten. Es handelte sich immerhin um ein Volumen von 1,5 Billionen Euro.


„NPL – Non Performing Loans“ werden diese „faulen Kredite“ genannt, wobei die deutsche Bezeichnung die Eigenschaften dieser „Finanzprodukte“ besser beschreibt.

„Diese Entwicklung wurde erwartet“
Markus Brughardt, Vorstand des PwC, erklärte, „Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung in Südeuropa hat im vergangenen Jahr erwartungsgemäß zu mehr Zahlungsausfällen von Kreditschuldnern geführt“. Es wäre europaweit zwar eine stagnierende Entwicklung spürbar, dennoch könne man von einer Trendwende nicht ausgehen. Die Prognosen zur Konjunktur 2012 ließen eine Besserung der Situation nicht zu.

Die Anteile der NPL wuchsen in Spanien um 23 Prozent an und setzten den Schuldenanteil auf inzwischen 136 Milliarden Euro. Italiens „NPL-Sammlung“ erreichte die 107 Milliarden-Marke und kann auf einen Zuwachs um 37% zurück blicken. Die „Faul-Kredite“ in Griechenland erscheinen mit einem Volumen von 40 Milliarden relativ klein, allerdings die doppelte Menge als noch vor rund 5 Jahren.

Deutsche Banken sitzen ebenfalls auf einen großen Berg von NPL’s. Noch im Jahr 2011 wären das anteilige Volumen bei 196 Milliarden Euro gelegen, aber lt. PwC hätte sich seitdem nicht mehr viel verändert. Die Bilanzen der „künstlich errichteten“ Bad Banks Hypo Real Estate unter den Fittichen des FMS Wertmanagements und die WestLB unter der Kontrolle von EAA, sind in den Aufstellungen nicht mit einbezogen.

1 Billionen Euro Haftungsanteil für Deutschland

Deutschland haftete nach Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD, mit rund 1 Billionen Euro für Griechenland, den Rettungsschirmen und die EZB. Die Euro-Krise könnte für Deutschland noch teurer werden, als bisher bekannt war. Zur Berliner Zeitung erklärte Schneider, „In Wahrheit sind wir schon längst in der Schuldenunion“.

Die bekannten Größen wie das insg. 310 Milliarden Euro große Rettungspaket, bestehend aus Euro-Rettungsschirme und die bisher geleisteten Transfers für Griechenland, wäre gegenüber den EZB-Verbindlichkeiten nur ein kleinerer Betrag. Deutschland haftet „mit noch viel größeren Summen für die Transaktion der Europäischen Zentralbank“, so Schneider.

Der SPD-Sprecher hält die Finanzierung der EZB-Defizite als den schlechtesten Weg, mit der Euro-Krise umzugehen. Im EZB-Rat hätte Deutschland lediglich eine Stimme und könne zu jederzeit von notleidenden Südländern überstimmt werden. Der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wirft Schneider vor, den Weg über die EZB vorzuziehen, da sie sich die Abstimmungen im Bundestag über immer höhere Haftungssummen ersparen wolle.

Die letzten Verzweiflungstaten vor dem unweigerlichem Crash?

Die Finanzierung der Schuldenländer, bzw. -banken, über die EZB wird längst praktiziert. Eine Ausweitung der Finanzhilfen durch Anleihenaufkäufe wurde indirekt durch EZB-Chef Mario Drahgi selbst angekündigt. Erbitterter und alleiniger Gegner dieser Pläne ist nach wie vor der Bundesbankchef Weidmann. Seine „Solo-Stimme“ im EZB-Rat vermag allerdings keinen Einfluss auszuüben. An diesem Punkt wird von einer EU-Einrichtung ausnahmsweise auf demokratische Strukturen bestanden.

Darüber hinaus dürfte es keine Überraschung sein, dass die Bundesregierung nicht mit der „vollen Wahrheit“ herausrücken würde. Erklärt wird immer nur das, was über die deutschen Grenzen hinaus in der gesamten Euro-Zone bereits offensichtlich ist.

Die Europäische Zentralbank hat den spanischen Banken alleine im Juli über 400 Milliarden Euro überwiesen und das Gesamtvolumen der Verbindlichkeiten auf über 1,2 Billionen Euro gesetzt. Das Geld ist definitiv weg und wird nie mehr zurück kommen. Spaniens Wirtschaft bröckelt enorm, woher sollte auch nur der Ansatz eines Hoffnungsschimmers gedeihen können?

Es ist leider zu befürchten, dass das eigentlich bereits zusammengebrochene Euro-System so lange im Wachkoma gehalten wird, bis die Privatvermögen der EU-Bürger auf ein Minimum reduziert worden ist.

Die Zahl 1 Billionen Euro ausgeschrieben
1.000.000.000.000,- Euro (oder auch 1 Millionen mal 1 Millionen)

Bild: tarifometer24.com

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