Die neue Sparformel im Euro-Raum: Sparen = Verlieren
Die schleichende Enteignung der Bürger durch Geldwertverluste dürfte sich bereits in einer beschleunigten Anlaufphase befinden. Niedrigzins und steigende Inflation sorgen für den realen Verlust aller Sparer und Anleger. Der Staat holt es sich, dem Bürger wird es genommen.
Wer mehr spart, verliert auch mehr – Inflation frisst Guthabenzinsen
Sparer im Euroraum sind die Verlierer
Es ist eigentlich kein Geheimnis mehr. Sparer verlieren ihr Geld. Wer heute sein Vermögen oder auch nur das „kleine Übrige“ auf eine Sparanlage wie ein Tagesgeldkonto oder gar einem Sparbuch legt, überlässt es dem Zahn der Zeit. Das Geld wird Stück für Stück „weggeknabbert“. Der Zinssatz für die Geldeinlagen dient lediglich als Entschleuniger des Geldwertverlustes.
Die letzte Monats-Inflationsrate im Juli 2013 betrug 1,9% (voraussichtliche Zahlen Destatis). Gegenüber den ersten Monaten dieses Jahres bereits ein erster deutlicher Anstieg. Die nächsten Monate werden zeigen, ob bereits eine permanent steigende Teuerungsrate eingesetzt hat. Es wäre aufgrund der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erwarten. Der „Geiz“ der Banken, das äußerst billige Geld an die reale Wirtschaft in Form von Krediten weiter zu reichen, dürfte ein maßgeblicher Faktor sein, dass die Inflation bisher nicht deutlicher an Höhe gewonnen hat. Von einer „Wohltat“ an die Gemeinschaft durch die Kreditinstitute kann jedoch nicht gesprochen werden. Vielmehr nutzen die äußerst schwach kapitalisierten Geldhäuser das „Billigst-Geld“ für die Sanierung ihrer Bilanzen.
Das Treiben um den billigen Euro wird weiter gehen. Der Leitzins der EZB wurde letzten Donnerstag auf dem bisherigen Stand von 0,5 Prozent belassen. Die Zinsen für Sparguthaben werden sicher noch weiter in die Abgründe stürzen und die Sparer noch mehr an ihrem Hab und Gut verlieren.
Die Postbank berechnete für 2013 per Analysen einen realen Geldwertverlust von rund 14 Milliarden Euro für die deutschen Sparer. Im nächsten Jahr werden es voraussichtlich 21 Milliarden Euro sein. Marco Bargel, Chef-Stratege der Postbank, erklärte der BILD, dass sich die reale Vermögensentwertung durch den Anstieg der Inflation bei dauerhaft niedrigen Zinsen noch beschleunigen wird. Etwas pikant: Anfang August senkte die Postbank selbst die „Renditen“ für ihre Tagesgeldanlage auf 0,15% bis 0,25% p.a.
Der „eleganteste Weg“ aller Enteignungen der Bürger dürfte bereits im vollen Gange sein. Der Sparer verliert sein Vermögen und der Staat entledigt sich seiner Schulden. Geschichtlich kein Novum, sondern bisher schon in vielen anderen Ländern mit Erfolg praktiziert.