Deutsche Bank: Fitschen wirbt um „guten Ruf“

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Deutschlands größte Bank ist ins Kreuzfeuer der Ermittler und Medien geraten. Die „Pechsträhne“ scheint kein Ende mehr zu finden. Der hausinterne Frieden scheint gestört und die makellose Oberfläche sehr beschädigt worden zu sein. Der Deutsche Bank Co-Chef Jürgen Fitschen wandte sich an Hessens Ministerpräsidenten, um den „guten Ruf“ seiner Bank in Schutz zu nehmen.

Deutsche Bank Skandale
Angst um guten Ruf & Seriosität
Bild: Carlo Schrodt / pixelio.de

Die Deutsche Bank kommt mit dem „Hausputz“ nicht mehr nach. Das Polieren für ein Hochglanz-Finish wäre die finale Aufgabe nach dem Kehraus, aber bereits an diesem Punkt kommt das Management nicht mehr nach. Ein Skandal schließt beinahe nahtlos an das andere an.

Ein zwischenzeitiger Höhepunkt markierte die Hundertschaft von Beamten und Steuerfahndern, die die Räumlichkeiten der größten Bank Deutschlands auf „Unregelmäßigkeiten“ und Hinweisen zu Steuerbetrügereien durchsuchten. Das Echo ist noch gar nicht verhallt, wird mit dem Urteil zum Schadenersatz an die Hinterbliebenen von Leo Kirch ein weiteres Tor für die Medien aufgestoßen. Dazu schweben über den deutschen Banken-Primus noch Vorwürfe zu Euribor-Manipulationen auf internationaler Ebene.

Der Lack ist erheblich beschädigt
Inzwischen soll sich Jürgen Fitschen, Co- Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, lt. dem Magazin Spiegel beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) über den massiven Polizeieinsatz am Mittwoch telefonisch beschwert haben. Das Außenbild der Bank hätte verheerenden Schaden erlitten, da Berichte vom Aufgebot samt Bilder der bewaffneten Polizisten um die Welt gingen, so Fitschen lt. dem Vorabbericht. Darüber hinaus würde es das Anwerben der „besten Mitarbeiter im Ausland“ erheblich erschweren.

Der Ministerpräsident soll jedoch zur Antwort gegeben haben, dass er sich nicht in die Entscheidungen der Staatsanwaltschaft, die den Umfang und die Einzelheiten solcher Einsätze festlegte, einmischen könne.

Schließen sich Kreise auch nach Jahren?

Den „Teufel an die Wand zu malen“ endet gerne mal in einem Zufall. Die „räumliche Nähe“ zur Deutschen Bank in Frankfurt und den offensichtlich doch nicht ganz „so verwirrten“ Steuerfahndern, denen vor rund vier Jahren eine „psychische Erkrankung“ diagnostiziert wurde, könnte zu unerwünschten Kontakten führen.

Gleich vier Steuerfahndern wurde in Hessen eine „paranoid-querulatorische“ Störung attestiert und darauf hin erklärte man sie für beständig dienstunfähig. Die vier Beamten waren im Rahmen der hessischen Steuerfahndung zusammen in einer Gruppe, die während ihrer Ermittlungen offenbar auf einen größeren Fall stieß, bei dem Steuergelder über die Grenze auf Auslandskonten verschoben wurde. Die Vorgesetzten der Steuerfahnder zogen die Ermittler jedoch vom Fall ab und der Vorgang rief bei den vier Beamten lauten Protest hervor. Kurzerhand schickte man sie zur psychiatrischen Untersuchung.

Wie der Spiegel berichtete, waren die damaligen Diagnosen nicht nur „schlampig“, sondern vorsätzlich falsch. Ein vom hessischen Land beauftragter Frankfurter Psychiater sei bereits zu einer Geldbuße in Höhe von 12.000,- Euro verurteilt worden, da dieser sachgerechte Standards vorsätzlich missachtet habe. Ein neues Gutachten des Münchener Psychiatrie-Professors Norbert Nedopil soll bestätigen, dass es „aus psychiatrischer Sicht keine medizinische Voraussetzung für eine anhaltende Dienst- oder Teildienstunfähigkeit“ gegeben hätte. Darüber hinaus seien die Diagnosen vor vier Jahren zum Teil „nicht nachvollziehbar“ und mit dem derzeitigen Wissensstand nicht vereinbar.

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