Deutsche Bank: Ausgabe neuer Aktien soll für frisches Kapital sorgen

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Die größte Bank Deutschlands will ihren Weg zur Aufstockung der Eigenkapitalquote fortsetzen. Mit der Ausgabe neuer Aktien sollen 2,8 Milliarden Euro eingespült werden. Dennoch könnte auch das zig-fache dieser Summe immer noch nur der kleine Tropfen auf dem heißen Stein bedeuten.

Eigenkapitalquote Deutsche Bank
Nur sehr dünnes Fundament über Vulkan?

Die Deutsche Bank will ihr Eigenkapital um 2,8 Milliarden Euro aufstocken. Dafür sollen im ersten Anlauf 90 Millionen neue Aktien in den Umlauf gebracht werden, wie die größte Bank Deutschlands am Montag mitteilte. Gleichzeitig veröffentlichte der Branchenprimus die Zahlen für das erste Quartal 2013 um einen Tag früher als ursprünglich angesetzt.

Demnach konnte die Deutsche Bank ihren Gewinn nach Steuern in den ersten drei Monaten auf 1,7 Milliarden Euro steigern.

Ein besonders hervorstechendes Merkmal der Deutschen Bank war ihre im internationalen Vergleich äußerst schwache Kapitaldecke. Inzwischen wurde das Kernkapital auf eine Quote von 8,8 Prozent angehoben und der Ausbau soll mit der Ausgabe von neuen Wertpapieren fortgesetzt werden. Das Institut käme nach dem Erreichen ihres Ziels auf eine Kernkapitalquote von 9,5 Prozent.

Wird einst Bail-In Premiere in der Deutschen Bank gefeiert?

Die Anleger bei der Deutschen Bank sollten sich das geplante Bail-In Verfahren für die zukünftigen Bankenrettungen besonders zu Herzen nehmen. Inhaber und Gläubiger sollen zwar an erster Stelle stehen, wenn deren Kapital zur Rettung einer Bank nicht ausreichte, aber der Sparer würde bei einer theoretischen Insolvenz der Deutschen Bank mit Sicherheit überrannt werden. Denn weder deren Guthaben, noch das Grundkapital der Bank und alle Anteile zusammen gezählt würden auch nur annähernd dafür ausreichen, um eine möglicherweise geplatzte Derivaten-Bombe aufzufangen.

Der bisher äußerst niedrigen Eigenkapitalquote stand noch zu Ende 2011 eine Derivate-Bilanz von rund 59.000.000.000.000 Euro gegenüber (59 Billionen). Das entspricht knapp dem 22-fachen des derzeitigen deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) (2,7 Billionen Euro). Die Anhebung der Eigenkapitalquote um weitere 2,8 Milliarden Euro steht zu den Derivate-Positionen im Verhältnis von rund 1: 21.000. Deutschlands größte Bank überragt mit ihrem Bestand an hochexplosiven Scheinpapieren sogar Institute, deren Namen sofort mit der Zockermentalität in Verbindung gebracht werden. Sogar die US-Investmentbank JPMorgan verfügt noch über eine geringere Anzahl von Derivate-Positionen, obwohl die Deutsche Bank das Derivate-Volumen um rund 4 Billionen Euro reduzierte.

Wenn auch nur ein Bruchteil der Derivate-Wetten platzen sollte, wird das Vorstands-Duo der Deutschen Bank längst die Stellung vor dem deutschen Kanzleramt bezogen haben, um ihre Systemrelevanz zu betonen.

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