Depressive Stimmung der Wirtschaftsverbände für 2013

Konjunktur 2013-


Die Wirtschaftsverbände stecken in einem Stimmungstief zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Das Wachstum wird 2013 voraussichtlich weit unter 1% liegen und in einigen Wirtschaftszweigen wird mit dem Abbau der Arbeitsplätze gerechnet.

Mit trüber Stimmung ins neue Jahr 2013 wechseln

Wirtschaftsstimmung
Schlechte Stimmung der
Wirtschaftsverbände

Bild: nimkenja / pixelio.de

Wenn in jede Himmelsrichtung die Sicht auf eine klare Zukunft eingetrübt ist, verwundert es nicht, falls die Unternehmen in ihrer Verunsicherung inne halten und „Trübsal blasen“. Inzwischen verließ die gute Stimmung nicht nur die Firmen und Betriebe, sondern auch deren Vertreter, die Wirtschaftsverbände. Der Wall Street Journal (WSJ) (Mittwoch) verwies auf die jüngste Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und beschreibt eine Stimmungslage, die mehr an grauen und trüben Herbstwetter erinnert.

Seit dem Anfang der weltweiten Finanzkrise 2008/09 berichtet lt. Verbandsumfrage zur Stimmungslage erstmalig kein einziger Wirtschaftsverband von einer Verbesserung. Die Hälfte der befragten Verbände gab an, dass die Stimmung in ihren Mitgliedsunternehmen zur Stunde noch schlechter wäre als kurz vor dem Jahreswechsel 2011/2012.

Das Institut lenkte lt. WJS jedoch ein, dass die schlechte Stimmungslage keineswegs auf eine Wirtschaft hindeutete, die für 2013 mehrheitlich „den Daumen“ senkte. Von insg. 46 Verbänden erwarteten für 2013 lediglich 11 schlechtere Geschäfte als noch im ablaufenden Jahr 2012. Mehr Optimismus durch die Erwartung von wenigsten leichten Anstiegen der Produktion und den Umsätzen zeigten 20 Verbände.

„Politik sorgt für schlechte Stimmungslage“
Das IW sieht in der Politik die Hauptursache für die bei den Unternehmen vorherrschend schlechte Stimmung. Michael Hüther, Direktor des IW, erklärte, „die beachtliche Differenz zwischen Stimmung und Lage macht deutlich, wie leicht die Politik durch unbedachtes Reden und Handeln Vertrauen verspielt, und wie schwer es ist, dies zu korrigieren.“

Erwartungshaltung und „Prognosen-Reaktionen“
Wirtschaftsforscher säen aufgrund ihrer neuesten Erwartungen zur Konjunktur eine gedeihende schlechte Stimmung aus. Das Bundesfinanzministerium prognostizierte lt. WSJ für das laufende Winterhalbjahr eine „Konjunkturdelle“. Offensichtlich zieht diese Vorhersage eine negative Erwartungshaltung mit und lässt Spielraum für die Spekulation, die Regierung könnte ihre Wachstumsprognose zum baldigen Zeitpunkt deutlich senken. Für 2013 wird derzeit noch offiziell ein Wachstum von 1% erwartet. Dennoch ließ sich das Wirtschaftsministerium „die Option offen“, die folgende Prognose im Januar mit nach unten korrigierten Werten zu veröffentlichen.

Während das Wirtschaftsministerium noch rund drei Wochen Zeit hat, sehen zahlreiche Ökonomen das Wachstum 2013 schon längst auf einen niedrigeren Stand. Noch im Oktober ging das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung von einem Wachstum von nur 0,4% aus, während das Kieler Institut für Weltwirtschaft für Deutschland eine „ausgeprägte Konjunkturschwäche“ erkennen will und ein Wachstum von nur noch 0,3% erwartet.

Kurzfristige Sorgen um Stimmung, langfristige Angst um Arbeitsplätze
Den Wirtschaftswissenschaftlern blicken mit Sorge auf die Entwicklungen der Arbeitsplätze, so das WSJ. An der Beschäftigung wäre es sichtbar, dass die Euro-Schuldenkrise mehr sei als lediglich ein „kurzfristiger Stimmungskiller“. 29 Wirtschaftsverbände gehen lt. der Umfrage davon aus, dass sich nächstes Jahr nichts verändern werden, aber immerhin sehen 11 Verbände im Jahr 2013 einen Abbau der Arbeitsplätze besonders in den Wirtschaftszweigen Druck, Energie- und Wasserwirtschaft, Banken, Entsorgungswirtschaft und Bergbau.

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