Denkbar schlechte Voraussetzungen für Griechenland

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Im dritten Quartal 2012 bewegte sich die Wirtschaft Griechenlands wiederholt auf deutlicher Abwärtsfahrt. Nach vorläufigen Ergebnissen schrumpfte die griechische Wirtschaft bis zum Quartalsabschluss um weitere 7,2% gegenüber dem Vorjahresquartal. Um in den „Genuss“ von verlängerten Fristen bis zum Erreichen der Sparziele zu kommen, müssten die Hellenen als ersten Schritt eine Umkehrbewegung einleiten und Brüssel bräuchte eine „zündende“ Idee, wie die erneut offene Lücke von 32 Mrd. Euro zu schließen wäre.

Verlängerte Sparziele erforderten eigentlich Aufwärtstrend

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Griechenland gleitet ab
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Griechenlands wirtschaftliche Talfahrt geht unvermindert weiter. Im dritten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt nach vorläufigen Berechnungen der griechischen Statistikbehörde gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent. Damit setzte Griechenland nicht nur seinen wirtschaftlichen Abschwung fort, sondern legte sogar noch an Geschwindigkeit zu. Quartal I 2012 wurde die Schrumpfungsquote von 6,7 Prozent festgestellt und das zweite Quartal schloss mit einer Abschwächung um 6,3 Prozent nicht viel weniger deutlich ab.

Ob die von den Euro-Finanzministern bereits zugesprochene Verlängerung bis 2016 ausreichen wird, um die Wirtschaftsleistung zum Primärüberschuss auf 4,5 Prozent zu setzen und die Absenkung des Haushaltdefizits unter 3 Prozent zu drücken, ist mehr als fraglich. Gleichzeitig soll Griechenland die Schuldenquote auf 120 Prozent des BIP absenken. Für diese Maßnahme erhielt das hochverschuldete Land nun ebenfalls eine Fristverlängerung von 2020 auf 2022.

Ein Fass ohne Boden

Seit 2009 ist Griechenlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) in einem Abwärtsstrudel gefangen. Bisherige Schätzungen der wirtschaftlichten Entwicklung um -4,0 Prozent zum Abschluss 2012 könnten angesichts der Zahlen vom dritten Quartal eine Korrektur erfordern.

Weitere Kredithilfen oder auch Schuldenschnitte sind unausweichlich, um Griechenland vor der Pleite zu bewahren. Neben der bereits gebilligten Kredithilfe in Höhe von 31,5 Mrd. Euro stehen bis Jahresende zwei weitere Kredittranchen an, die allerdings allesamt den Mittelpunkt der aktuellen Streitgespräche bilden.

Die Eurogruppe sucht nach einer Einigung, unter welchen Voraussetzungen und Sicherheiten eine Überweisung eingeleitet werden kann. Darüber hinaus öffnete die zeitliche Streckung bis zum Erreichen der gesteckten Sparziele eine weitere Kapitallücke mit geschätzten 32 Mrd. Euro. Gegenstand für fortgesetzte Streitgespräche in Brüssel.

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