Credit Suisse: Nur 1 Schritt bis zum 2 Mrd. Dollar Schadenersatz

Skandal Credit Suisse-


Die Sammelkläger gegen die Schweizer Bank Credit Suisse sind um einen Schritt weiter und die Großbank der Schadenersatzzahlung in Höhe von 2 Milliarden Dollar um einen Schritt näher. Ein US-Gericht ließ die Klage wegen Anlagebetrugs zu und nun haben die Geschworenen über die Mitschuld des Geldhauses zu entscheiden.

Anlagebetrug
Milliardenklage gegen Credit Suisse
Bild: Carlo Schrodt / pixelio.de

Der Schweizer Großbank Credit Suisse könnten die Bilanzen durch eine Schadenersatzzahlung in Höhe von bis zu 2 Milliarden Dollar „außerplanmäßig“ durcheinander geworfen werden. Nachdem eine ganze Reihe Kläger der Credit Suisse Anlagebetrug vorwarfen, entschied am Freitag ein US-Gericht die Mitschuld der Bank an der bereits vor über zehn Jahre zurückliegenden Milliardenpleite, bei der Anleger horrende Verluste erleiden mussten. Die endgültige Zahlungsverpflichtung hängt davon ab, ob die Geschworenen zur Entscheidung kommen, dass Credit Suisse den Schaden mitgetragen hatte.

Im Mittelpunkt stehen die Pleite des Finanzdienstleisters National Century Financial Enterprises (NCFE) sowie deren Gründer Lance Poulsen, der jedoch bereits zu einer 30-jährigen Haftstrafe verurteilt wurde und als mittellos gilt.

Nun gilt es noch zu klären, ob die Schweizer Credit Suisse mit Poulsen und NCFE „gemeinsame Sache machten“. Die Großbank brachte die von NCFE herausgegebenen Anleihen in den Umlauf, die sich letztendlich als eine „Luftblase“ entpuppten. Die Kläger, vertreten durch die „National-Anleihegläubiger“, werfen dem Geldhaus konkret vor, eigentlich vom Betrug Kenntnis gehabt zu haben und in den Emissionsprospekten die Machenschaften des Herausgebers NCFE bewusst verschleiert zu haben.

Die Papiere sollten Werte aus der Gesundheitsbranche enthalten, doch offensichtlich verwendete das National Century Management das milliardenschwere Kapital, um sich persönlich zu bereichern. Im November 2002 ging NCFE Pleite und hinterließ einen geschätzten Schaden in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar.

Mit den Klägern „im Hintergrund“ handelt es sich u.a. um MetLife, Pimco (Fondsmanager, Tochter der Allianz), AllianceBernstein Holding und die Lloyds TSB Bank.

Vor gut 10 Jahren war man noch „guter Dinge“

Die Qualität des vermeintlichen Anlagebetrugs wurde vor gut 10 Jahren sicher noch anders eingeschätzt als heute. Wohl ein „Einzelfall“, der so schnell nicht mehr vorkommen wird. Ohne dem Geschworenen-Urteil vorgreifen zu wollen. sind solche bewusst „link gedrehten Dinger“ der Investment-Banken bereits seit gut 3 Jahren zu einem Normalfall geworden. Inzwischen reihen sich die Bankenskandale im Wochen-Rhythmus aneinander.

Inzwischen haben sich die Kredithäuser den neu verfügbaren Produkten anpassen können bzw. ihnen wurden neue Betätigungsfelder zur Verfügung gestellt.

Wem wäre es 2002 in den Sinn gekommen, dass eine Deutsche Bank jemals verdächtigt werden würde, mithilfe des Emissionshandels Steuerhinterziehung zu betreiben?

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