Commerzbank: Millionenverluste durch Sonder-Abschreibungen

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Mit der Commerzbank meldete nun auch das zweitgrößte Finanzhaus Deutschlands einen enormen Verlust im letzten Quartal 2012. „Außerordentliche“ Abschreibungen im vergangen Jahr wären die Hauptgründe für die tiefroten Zahlen gewesen. Dennoch werden die „Sondersituationen“ auch im ersten Quartal 2013 eine Fortsetzung finden.

Commerzbank Verluste
Millionenverlust für die Commerzbank
Bild: Joachim Reisig / pixelio.de

Geht man davon aus, dass die eigentlich als zumindest fast beendet bezeichnete Euro-Krise nun auch die vermeintlich „gesunden“ Nord-Staaten der Euro-Zone erwischt hat, dann ist der am Montag bekannt gegebene Verlust von rund 720 Millionen Euro bei der Commerzbank nur eine logische Konsequenz.

Nachdem Deutschlands größte Bank bereits einen Milliardenverlust zum vierten Quartal 2012 hinlegte (knapp 2,2 Mrd. Euro), folgt mit der Commerzbank nun die Nummer 2 in der „Rangliste“. Sonderabschreibungen wären für den Verlust im vierten Quartal verantwortlich, so die vorläufigen Angaben der Commerzbank. Die Anteile der Abschreibungen alleine sollen bereits eine Gesamtsumme in Höhe von 560 Millionen Euro betragen haben. Genaue Zahlen will der Finanzkonzern am 15. Februar veröffentlichen.

„Nicht die Regel, aber „außerordentlich“
Im letzten Quartal wären „außerordentliche Abschreibungen“ (insg. 980 Millionen Euro) aufgrund „latenter Steueransprüche“ in Höhe von 673 Millionen Euro und erhebliche Belastungen aus der Veräußerung der ukrainischen Tochter Bank Forum mit rund 268 Millionen Euro entstanden. Für das gesamte Jahr 2012 blieb unterm Strich ein Gesamtgewinn von ca. 6 Millionen Euro übrig, gegenüber 638 Millionen Euro im Jahr 2011. Dennoch ginge die Commerzbank davon aus, die Stille Einlage des staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin für 2012 bedienen zu können.

Die Flaute findet 2013 eine Fortsetzung
Die zweitgrößte Bank Deutschlands geht auch im ersten Quartal 2013 von weiteren Belastungen aus. Der geplante Abbau von 6.000 Arbeitsplätzen wird aufgrund notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen mit einem Aufwand von rund 500 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Die Fassade der heilen Banken-Welt bröckelt stark ab

Die Deutsche Bank sorgte bereits mit dem rund 85%-igen Gewinneinbruch gegenüber dem Vorjahr für einen Paukenschlag in der deutschen Finanzbranche. Der Verlust in Höhe von knapp 2,2 Mrd. Euro im letzten Quartal 2012 kann nicht einfach als ein „Ausrutscher“ zu den Akten gelegt werden. In diesem Jahr wird Deutschlands größtes Kredithaus alleine durch die noch offen stehenden Untersuchungen zu den Themen Libor, Euribor und Emissionshandel noch viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Nun reiht sich die bereits Krisen-erprobte Commerzbank in die Reihen der kräftig roten Zahlen mit ein, gleich neben der italienischen Monte dei Paschi di Siena, der spanischen Santander und jüngst auch dem niederländischen Finanzkonzern SNS Reaal. Mit Ausnahme der ältesten Bank der Welt in Italien, handelt es sich allesamt um Geldhäuser in den „noch gesunden“ Mitgliedsländern der Euro-Nordzone.

Vermutlich fallen inzwischen die ersten Brocken der bereits rissigen Fassade gen Boden und setzen Stück für Stück den wahren Hintergrund, bzw. Untergrund der lauernden Zeitbomben fauler Papiere frei.

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