Citi: Euroraum droht zu zerbrechen – Deutschland Vetorecht entziehen

Eurokrise-


Die Eurokrise ist erneut am Hochkochen und die Warnungen vor einem Griechenland-Austritt aus der Euro-Zone werden lauter. Citigroup-Chefökonom Willem Buiter warnte vor einem Zerfall des gemeinsamen Währungsraums und forderte den Entzug des Vetorechts für Deutschland.

Eurofrage

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Mit Willem Buiter, Chef-Ökonom der Citigroup und ehemaliger Berater der Investment-Bank Goldman Sachs sowie Ex-Ratsmitglied der Bank of England, findet sich ein weiterer Gegner des möglichen Austritts Griechenlands („Grexit“) aus der Eurozone. Buiter warnte im Gespräch mit handelszeitung.ch (Freitag) vor den Folgen eines Ausstiegs für den gesamten Euroraum.

Die scheinbar gelassene Haltung der Bundesregierung, dass ein Ausscheiden Griechenlands aufgrund der besser kapitalisierten Banken und des „schlagkräftigen“ Rettungsschirms ESM leichter zu verkraften sei, bezeichnete der Citigroup-Ökonom als einen Bluff. Dies sei ein Versuch der deutschen Regierung, die kommende Wahl in Griechenland zu beeinflussen. Der Bankensektor sei heute zwar tatsächlich in einer besseren Verfassung und die direkte Ansteckungsgefahr innerhalb des Bankensektors sei geringer, aber die Kapitalisierung reichte noch nicht aus, so Buiter. Darüber hinaus gebe es immer noch eine „andere Art der Ansteckungsgefahr“.

Sollte Griechenland die Eurozone verlassen, könnte es zu einem „riesigen Chaos kommen“, warnte Buiter. Der Euro galt als unwiderruflich und nach einem „Grexit“ fragten sich die Märkte, welches Land wohl als nächstes folgen werde.

„Deutschland sollte kein Vetorecht haben“

Für die Eurozone werde es kein politisches Überleben geben können, solange Deutschland die bisherige geld- und finanzpolitische Politik für den Euroraum verfolgt. „Deutschland macht rund 30 Prozent der Euro-Zone aus und sollte kein Vetorecht haben – wenngleich Berlin das heute gewissermaßen hat“, so der Chef-Ökonom und bezeichnete die derzeitige Lage als „außerordentlich ernst“. Zum Höhepunkt der Eurokrise galt die Sorge Griechenland, heute der ganzen Eurozone.

Zur Stabilisierung der Eurozone schlug Buiter vor wenigen Tagen vor, den Artikel 123 des EU-Vertrags abzuschaffen und die Euro-Länder sowie ihre Bürger direkt mit EZB-Geld zu versorgen.





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