Bundesregierung sieht für 2014 „erleuchtete“ 1,7% Wirtschaftswachstum
Deutschlands Wirtschaft wird 2014 einen deutlichen Zugewinn in der Dynamik erhalten und mit einem dicken Plus von 1,7 Prozent nach vorne sprinten. Die Noch-Bundesregierung leuchtet bereits heute den Horizont von morgen aus. Auf dass die nächsten Korrekturen folgen werden.
Die Einschätzung zum eigenen Erfolg mit optimistischen Prognosen vergolden
Überblick
Neue Einschätzungen zu Deutschlands Wirtschaftswachstum 2014
Die finale Erleuchtung vor dem Erlöschen? Erhobene Statistiken und die daraus abgeleiteten Prognosen zum Wirtschaftswachstum innerhalb der Eurozone haben seit dem Beginn der Finanzkrise eine äußerst verkürzte Halbwertszeit. Heute prophezeit und morgen schon korrigiert. So soll sich nun Deutschland im kommenden Jahr 2014 auf dem aufstrebenden Pfad einer „kräftigen“ Konjunkturentwicklung begeben.
Optimismus zu verbreiten kann über so manche depressive Phase hinweg helfen. Die Bundesregierung legte auf die bisherige Einschätzung zum Wirtschaftswachstum bei plus 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nun 0,1 Prozentpunkte drauf. Noch-Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) nannte diesen Aufschlag am Mittwoch als eine deutliche Beschleunigung der wirtschaftlichen Dynamik. Zu verdanken wäre dies der nun abgewählten Regierung aus der schwarz-gelben Koalition, wie manager magazin (Mittwoch) berichtete.
Die noch amtierende Regierung hinterließe ein „gut bestelltes Feld“, so Rösler bei seiner letzten Verkündung der Konjunkturprognosen. Schwarz-Gelb habe „Solidarität mit den notwendigen Reformen“ verbunden. Der Bundeshaushalt sei beinahe ausgeglichen und der Arbeitsmarkt biete mehr Anreize für die Zuwanderung ausländischer Experten.
Der Privatkonsum werde durch spürbar ansteigende Beschäftigung und Einkommen angetrieben. Arbeitnehmer können den Konjunkturaufschwung im eigenen Geldbeutel spüren, so der Wirtschaftsminister. Deshalb sei die gute Binnenkonjunktur eine tragende Säule des Wirtschaftswachstums. Nächstes Jahr warteten auf die Arbeitnehmer um 2,9 Prozent steigende Einkommen, nachdem das Jahr mit einem Plus von 2,1 Prozent abschließen werde. Seit dem Jahr 2009 seien die Reallöhne kontinuierlich gestiegen. Rösler ließ allerdings den Anteil der zu Niedriglohn Beschäftigten unter den Tisch fallen.
Im Jahr 2014 könne dank des Wirtschaftsaufschwungs mit rund 42 Millionen Menschen ein neuer Rekordstand der Beschäftigtenzahl erreicht werden. Die Arbeitslosenanzahl verbleibe voraussichtlich unter der Marke von durchschnittlich 3 Millionen Menschen. Die Quote werde im kommenden Jahr auf 6,8 Prozent absinken.
„Die Prognosen werden eintreffen, sofern sich nichts ändert“
Mit Sicherheit wird das Hin und Her zu den Prognosen zum deutschen Wirtschaftswachstum fortgesetzt. Anfang Juni meldete sich der Internationale Währungsfonds (IWF) zu Wort und reduzierte die Wachstumsprognosen für Deutschland auf 0,3 Prozent für 2013. Anfang August hielt der IWF ein Plus von 1,3 Prozent im Jahr 2014 für realistisch. Noch Anfang 2013 kalkulierte der Währungsfonds 0,6 Prozent Wachstum für 2013 und 1,4 Prozent für 2014. Die Prognosen waren zu diesem Zeitpunkt bereits eine erfolgte Korrektur der vorweg vorgenommenen Einschätzungen.
Die Anzahl der Gründe, dass die heute gestellten Prognosen zum deutschen Wirtschaftswachstum 2014 Bestand haben werden, ist verschwindend gering. Das große „Ratespiel“ der Experten befindet sich in einer Endlosschleife.