Bundesbank vs. IMK – Die Wetten zur Konjunktur 2014 werden angenommen
Daraus könnte eine Wette gemacht werden. Plus 1,7 Prozent Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 sagt die Bundesbank und 1,2 Prozent Plus nennt das IMK. Zwei unterschiedliche Prognosen die auf ebenso unterschiedlichen fundamentalen Daten basieren. Optimismus der Industrie vs. Fakten des gegenwärtig Sichtbaren.
„Top, die Wette gilt“ – Auf das Ergebnis der Prognosen darf mit Spannung abgewartet werden
Überblick
Der Privatkonsument wird 2014 wiederholt die Stütze der Konjunktur sein
Ein überraschender Rückgang in der Produzierenden Industrie im vergangenen Oktober wird von der Deutschen Bundesbank als quasi Ausgangspunkt für steigende Zahlen im November verwendet. Die Bundesbank unter der Leitung von Jens Weidmann gibt sich zur Konjunktur für den kommenden Winter sehr zuversichtlich und geht sogar von einem kräftigen Wachstum aus.
Im kommenden Jahr 2014 rechnet die Bundesbank von einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent, mit einem folgenden Plus von 2,0 Prozent im Jahr 2015. Genährt wird dieser Optimismus u.a. durch „positive Signale“ aus den jüngst stark gestiegenen Erwartungen der produzierenden und exportierenden Industrie. Die Bundesbank sieht gute Chancen für eine sich ergänzende Konstellation aus „lebhafter Binnenkonjunktur“ und „deutlich stärkerer Industriekonjunktur“. Damit schließt sich die Notenbank den Einschätzungen der alten Bundesregierung vom Oktober an.
Der Blick auf die Konjunktur 2014 durch das IMK
Von einem eher zögerlichen statt kräftigen Wachstum im Jahr 2014 geht dagegen das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) aus. Das Jahr 2013 wird demnach mit einem Plus von 0,4 Prozent abschließen und das Jahr 2014 könnte ein Wachstum von 1,2 Prozent einbringen. Das IMK stellt auch für das kommende Jahr den Privatkonsum als tragende Stütze positiver Entwicklungen heraus. Doch für den Export seien in diesem Jahr keine Impulse erkennbar. Die anhaltend schwache Nachfrage wichtiger europäischer Handelspartner könne nicht von der Nachfrage aus Übersee kompensiert werden.
Während die Bundesbank ihre Prognosen nach oben korrigierte, hielt das IMK die bereits im Oktober getroffenen Einschätzungen für die Jahre 2013 und 2014 bei. Eine Aufhellung der wirtschaftlichen Lage werde zwar erwartet, „aber noch keinen selbsttragenden Aufschwung“, so Prof. Dr. Gustav A. Horn, wissenschaftlicher Direktor des IMK. Die Arbeitslosenanzahl werde im nächsten Jahr sogar etwas ansteigen, da dem Anwachsen der Erwerbstätigenzahl die steigende Erwerbsneigung und Zuwanderungen gegenüber stehen, so der IMK-Direktor.
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Die Prognosen der Deutschen Bundesbank und des IMK stehen in einem deutlichen Kontrast zueinander, wobei die Vorhersagen des Instituts auf dem gefestigteren Boden zu stehen scheinen. Jens Weidmanns Notenbank stützt ihre Aussichten auf die „Erwartungen“ der Industrie und vermittelt vielmehr einen (Finanzmarkt-) Vertrauens erweckenden Zweck. Gustav Horn mutmaßte auf seiner Facebook-Seite, dass die Bundesbankprognose die Krise im Euroraum ignoriere.
Die Wahrscheinlichkeitsquote Bundesbank : IMK steht bei 30:70. Auf dass die Zahlen im ersten Quartal 2014 erneut angepasst werden.