Bonität Großbritannien: Ratingagenturen stufen nach Brexit ab

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Großbritannien verlor nach Ansicht der großen Ratingagenturen die höchste Kreditwürdigkeit. Nach der Brexit-Entscheidung fällt die Bonität des noch-EU-Mitgliedes ab. Standard & Poor’s entzog bereits die Bestnote „AAA“ und Moody’s dürfte mit einer Abstufung bald nachziehen.

Brexit-Entscheidung wird lt. Agenturen Folgen haben

Konjunkturabschwung
Größere Risiken für UK-Wirtschaft wegen Brexit

Am Montag entzog die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) Großbritannien die Höchstnote „AAA“, wie F.A.Z. (Montag) meldete.

S&P stuft Großbritannien Bonität nun mit der Stufe „AA“ ein. Die Abwertung der Kreditwürdigkeit erfolgte somit um zwei Stufen. Das Land werde wegen „weniger vorhersehbaren, weniger stabilen und weniger effektiven politischen Kontext“ vor größeren Herausforderungen stehen, so die Begründung von S&P. Die Aussicht steht auf „negativ“. Eine weitere Abstufung in absehbarer Zeit ist also wahrscheinlich.

Ebenfalls eine Abstufung nahm die Ratingagentur Fitch vor. Die Entscheidung für den EU-Austritt habe auf die britische Wirtschaft und den öffentlichen Finanzen einen negativen Effekt. Es bestehen Unsicherheiten für das Wirtschaftswachstum in den kommenden zwei Jahren. Fitch stufte die Bonität Großbritanniens am Montag von vormals „AA+“ auf „AA“ zurück.

Bereits am Freitag holte Ratingagentur Moody’s aus und stellte die Aussicht der Kreditwürdigkeit Großbritanniens auf „negativ“ um. Die Bonitätsstufe blieb bei „Aa1“ unverändert, allerdings steht der Wert auf einem wackeligen Sockel. Auch Moody’s will aufgrund der Brexit-Entscheidung Risiken für die konjunkturelle Entwicklung des Landes erkennen.

Das Wirtschaftswachstum Großbritanniens lag in den vergangenen drei Jahren (2013 bis 2015) bei 2,16%, 2,85% und 2,25%. Für 2016 wird ein Plus des BIP um knapp 1,90% erwartet. Die Schuldenquoten im gleichen Zeitraum betrugen 86,22%, 88,17% und 89,3% des BIP.


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