BdB: Ein gutes Jahr 2012 für deutsche Banken
Deutsche Banken können auf ein relativ gutes Jahr 2012 zurück blicken. Die Entwicklungen innerhalb der europäischen Staatsschuldenkrise hinterließen für die Kredithäuser mehr positive Aspekte als noch zu Jahresbeginn vermutet wurde, so der Bundesverband deutscher Banken.
Überblick
Deutsche Kreditinstitute blicken mit Zuversicht ins Jahr 2013

„Ende gut, alles gut“? Das Jahr 2012 wird vom Bundesverband deutscher Banken (BdB) zum Abschluss als durchaus positiv bewertet. Das Jahr 2013 könne mit viel Optimismus angegangen werden so Michael Kemmer, Vorsitzender des Verbandes, im Deutschlandfunk (Samstag). Die entspannte Lage in der Eurokrise sowie die solide Konjunktur in Deutschland gäben den deutschen Banken ausreichend Gründe für eine zuversichtliche Stimmung.
Es hätte überraschend viele positive Entwicklungen im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise gegeben, so Kemmer. Als besonders wichtig bezeichnete der Hauptgeschäftsführer des BdB die gemeinschaftlichen Hilfen der Eurostaaten für Griechenland und betonte, „die Solidargemeinschaft hat gehalten“.
Europäische Zentralbank brachte Ruhe in die Märkte
Das angekündigte Programm der Anleihekäufe von Krisenstaaten hätte die Märkte beruhigt. Dies setzte allerdings nun die Bereitschaft voraus, dass die betroffenen Euroländer ihre Strukturreformen innerhalb der gewonnenen Zeit vorantreiben, so Kemmer. Immerhin gäbe es aufgrund der festgestellten Fortschritte in manchen Mitgliedsländern ein „Silberstreif am Horizont“, aber dies wäre noch nicht ausreichend. Für deutsche Banken gehen von Zypern und Griechenland keine Gefahren aus, so der Vorsitzende, denn es gäbe an diese beiden Länder nur sehr geringe Forderungen.
Das Jahr 2012 kann im Gesamten als positiv angesehen werden, resümierte Kemmer. Der Hauptgrund läge besonders daran, dass aufgrund der guten Konjunktur in Deutschland die Risikovorsorge niedrig geblieben sei. Im Vergleich zu den „kritischen Jahren 2008/09“ hätten die Banken enorm an Kapital zugelegt. Dies sorgte insgesamt für mehr Stabilität im Bankensektor. Auch in der Bankenregulierung hätte es bereits in einem erheblichen Umfang einschneidende Schritte gegeben.
Wenn der Apostel die Moral der Banken erklärt
Wären die Verwicklungen zwischen den Euro-Ländern und ihren Banken etwas „einfacher gestrickt“, entbehrte die Aussage des Vorsitzenden des Bankenverbandes, „im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise“, jeglichen Humors. Dazu müsste vorweg hervorgehoben werden, wer die größten Gläubiger der Länder sind und ob diese bereit wären, als Privatgläubiger einen globalen Schuldenschnitt zu akzeptieren. Andernfalls könne der „Kampf“ auch als „Gerangel um das Geld der Steuerzahler“ erklärt werden.
Die für Banken gültige Praxis, die Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten, lässt den Optimismus relativ leicht über die Lippen geraten. „Was kann groß schief gehen?“ Auch wenn in der Vergangenheit überwiegend die Geldhäuser der Südschiene mit Geldsegen aus den Haushalten der Euroländer überhäuft wurden, eine Moralpredigt steht auch den deutschen Investment-Aktiven nicht zu.
Die Deutsche Bank betonte zwar wiederholt, ihre Schieflage ohne Steuergelder begradigt zu haben, dafür scheinen allerdings Teile der „alternativen Geldquellen“ der Staatsanwaltschaft ein Dorn im Auge zu sein. Das zweitgrößte Institut Deutschlands, die Commerzbank, verfolgt eine ganz andere Strategie. Durch den massiven Einsatz von Steuergeldern teilverstaatlicht, aber noch weit vom Gedanken entfernt, die Hilfsgelder wieder zurück zu zahlen. „Man wolle das erweiterte Stammkapital verzinst anlegen“.