Automobilhersteller mit dickem Minus im 2. Halbjahr 2018

Konjunktur –

Mit der deutschen Automobilindustrie geriet die größte Zugmaschine der deutschen Wirtschaft kräftig ins Stottern. Die Produktion der Fahrzeughersteller ging im zweiten Halbjahr 2018 um 7,9 Prozent zurück und die Wiederaufnahme der vollen Fahrt ist nicht in Sicht.

Produktionsrückgang nicht alleine durch Abgasnorm WLTP

Die Hersteller in der Automobilindustrie sowie deren Zulieferer bilden die größte und damit auch wichtigste Zugmaschine der deutschen Wirtschaft. Läuft sie in voller Fahrt, so ziehen auch sämtliche Wagons mit gleichem Elan durch die Landschaft. Gerät die Maschine jedoch ins Stocken, geht’s auch mit dem gesamten Anhang nicht mehr flüssig weiter. Die Autoindustrie bildet somit nicht nur den größten Wirtschaftsfaktor, sondern ist auch gleichzeitig seine Achilles Ferse.

Die These einer angeschlagenen Automobilindustrie aufgrund der verschlafenen neuen internationalen Abgasnorm (WLTP) könnte eigentlich nicht mehr aufrecht erhalten werden. Noch im zweiten Halbjahr 2018 gingen Ökonomen davon aus, dass die konjunkturelle Delle mit dem Aufholen der bewusst eingeleiteten Produktionsdrosselung bald wieder ausgeglichen sein werde. Nun ist das bereits das erste Quartal 2019 vorbei und die nun von Destatis veröffentlichen Zahlen zum Verlauf im vergangenen Jahr bieten alles andere als eine gute Vorlage.

Demnach ging die Produktion von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im zweiten Halbjahr 2018 gegenüber dem ersten Halbjahr um 7,1 Prozent zurück (kalender- und saisonbereinigt). Ein kräftiger Dämpfer und die stark ausgebremste Produktion bei den Autoherstellern könnte nach Einschätzung des Münchener ifo Instituts noch länger anhalten. Ein Rückgang in der Autoindustrie stellte sich bereits vor rund einem Jahr ein.