Ausgeweitete Bankenkrise würde Rezession auslösen
Eine ausgeweitete Bankenkrise würde das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands und das der USA schrumpfen lassen. Es drohe eine Rezession. Konsumenten müssten ebenfalls deutlich kürzer treten.
Überblick
Bankenkrise nicht ausgestanden

Erneute Bankenkrise würde Wirtschaft in die Knie zwingen
Die mit dem Untergang des US-Institutes Silicon Valley Bank und dem Kippen des Schweizer Geldhauses Credit Suisse aufgeflammte Bankenkrise ist noch längst nicht über dem Berg. Eine bereits überstandene Krise mag womöglich durch die relativ ruhige Medienlandschaft so suggeriert werden, aber es brodelt gewaltig unter dem ausgerollten Teppich. Es liegt auch auf der Hand. Beide Banken sind aufgrund der gestiegenen Zinsen und den gefallenen Preisen für Staatsanleihen umgefallen. Die US-Bank ging insolvent und Credit Suisse wurde von der Schweizer Großbank UBS geschluckt und dies auch nur anhand staatlicher Garantien und Zugeständnissen, also mithilfe von Steuergeldern. Die Zinsen stiegen bisher weiter und die Preise für Staatspapiere sind noch auf Tiefflug. Die für Banken widrigen Umstände haben sich somit noch weiter verschärft. Es gibt daher keinen Grund anzunehmen, es wäre wieder alles im „grünen Bereich“.
Deutschlands BIP würde schrumpfen
Sollte sich die Bankenkrise ausweiten, dann droht der deutschen Wirtschaft ein empfindlicher Dämpfer. Eine vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) durchgeführte Modellrechnung zeigt auf, welche Folgen eine ausgeweitete Bankenkrise auf die Bundesrepublik hätte. Demnach würde das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits in diesem Jahr um 0,25 Prozent schrumpfen. Die USA würden dann in 2024 in eine Rezession erleben müssen.
Mit dem Beginn der ersten „Unregelmäßigkeiten“, welche durch Silicon Valley und Credit Suisse demonstriert wurden, sind die Aktienpreise an den globalen Märkten um 5 Prozent gefallen. Der Blick lediglich auf die Eurozone gibt um satte 12 Prozent gefallene Aktienkurse preis.
Derzeit geht die IW-Konjunkturprognose von einem Wachstum der deutschen Wirtschaft um 0,25 Prozent bis Ende 2023 aus. Bei einer Ausweitung der Bankenkrise würde die Wirtschaft jedoch um 0,25 Prozent schrumpfen. In 2024 würde das BIP Deutschlands sogar um 2 Prozent abschmelzen, ebenso wie in den USA.
Privatkonsum würde zurückgehen
Eine Bankenkrise würde auch an den Privat-Schatullen der Bundesbewohner nicht unbemerkt vorbeigehen. In Aktien angelegtes Geld würde mit den fallenden Kursen ebenfalls verschwinden. Das Angesparte schrumpfte ab. Wer dagegen die Papiere aufgrund fallender Kurse abstößt, wird sein verfügbares Einkommen entsprechend schmälern, so IW. Der Konsum in Deutschland würde in 2023 um 0,4 Prozent zurückgehen. Im Jahr 2024 würden die Konsumausgaben sogar um 2,2 Prozent vermindert werden.
Unternehmen stünden im gleichen Zeitraum vor immer höheren Kredithürden. Die Investitionen gingen in 2023 um ca. 1 Prozent zurück und im Jahr 2024 sogar um 6 Prozent. Die Investitionen in Wohnraum würden in der ohnehin schon angeschlagenen Branche förmlich einbrechen.
Notenbanken müssten Kurs korrigieren
Die von den Notenbanken beschleunigte Zinsanhebung haben die Geldhäuser in großen Stress versetzt. Inzwischen sind einige Banken von der angezogenen Geldpolitik überfordert, so die IW-Forscher. Die Zentralbanken seien nun dazu aufgefordert, ihre Zinspolitik auf den Prüfstand zu stellen. Eine Ansteckung der Gesamtwirtschaft müsse verhindert werden. „Die entscheidende Frage wird sein, ob die Geldpolitik dabei weitere Zinserhöhungen vornehmen kann, ohne die Finanzmarktstabilität zu gefährden“, so IW.
Bankenrettungen wohl übersehen
Was vom IW offenbar nicht berücksichtigt wurde, sind die wohl als unabdingbar erklärten Rettungsmaßnahmen der Banken, da „too big to fail“. Bei einer „Ansteckung“ weiterer Geldinstitute handelt es sich voraussichtlich wieder um unzählige Milliarden Euro, wie schon während der Bankenkrise ab 2008. Verschiedene „Rettungsmaßnahmen“ sind bereits erprobt. Bail-Out, bei dem unmittelbar Steuergelder als Rettungsgelder missbraucht werden und Bail-In, bei dem die Spareinlagen der Bankkunden im Fokus stehen.
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