Arbeitszeitreport 2016: Steigende Unzufriedenheit bei Arbeitnehmern

Arbeitsmarkt-


Der Arbeitszeitreport 2016 zeigt unterm Strich eine anwachsende Unzufriedenheit bei den Arbeitnehmern. Dominierend sind vor allem unterbeschäftigte Frauen und die ansteigende Erwartung, auch im Privatbereich ständig erreichbar zu sein.

Bundesarbeitsministerium erkenne Herausforderungen

Konzerne
Arbeitswelt: Mehr Stress, mehr Unzufriedenheit

Höhere Arbeitsbelastung, anwachsende Unzufriedenheit, ansteigende Teilzeitbeschäftigung, mehr Flexibilität und größerer Stress. So könnte die Kurzfassung des am Montag vorgestellten „Arbeitszeitreports Deutschland 2016“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) lauten.

Die Bundesanstalt befragte rund 20.000 Beschäftigte in der Bundesrepublik über deren Arbeitslage und Wünsche. Der Arbeitszeitreport 2016 zeige Herausforderungen und Handlungsbedarf durch die Zunahme der Flexibilisierung des Berufslebens, so BAuA.

Demnach arbeiten abhängig Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 43,5 Stunden pro Woche und somit fast 5 Stunden länger als vertraglich vereinbart. Je länger die Arbeitszeit, desto geringer der Anteil der Beschäftigten, die mit dem Verhältnis zwischen „Arbeit und Leben“ zufrieden sind. Gleichzeitig steigt der Anteil der Arbeitnehmer, die über Gesundheitsprobleme klagen.

Rund 40 Prozent der Arbeitnehmer zeigten sich mit ihren derzeitigen Arbeitsstunden zufrieden. Mit 47 Prozent will allerdings fast die Hälfte der abhängig Beschäftigten die Arbeitszeit reduzieren. Dieser Wunsch wird vor allem von den Vollzeitbeschäftigten besonders häufig geäußert (55 %).

Die Arbeitsstellen im Teilzeitbereich werden vor allem von Frauen besetzt. Lediglich 7 Prozent der Männer sind in Teilzeit beschäftigt, während 42 Prozent der Frauen einem Teilzeit-Job nachgehen. Mehr als ein Drittel der in Teilzeit Beschäftigten wollten gerne mehr Stunden arbeiten. Rund 40 Prozent der Beschäftigten können im größeren Spielraum selbst entscheiden, wann sie ihre Tätigkeit beginnen oder sie beenden.

Arbeitnehmer sind zuhause nicht zwangsläufig im Tagesabschnitt „Leben“. Vor allem Führungskräfte eines Unternehmens müssen in vielen Fällen ständig erreichbar sein. Die ständige Erreichbarkeit bei einer Beschäftigung mit Führungsverantwortung nimmt zu. Auch Beschäftigte mit einfachen Tätigkeiten werden in einem zunehmenden Maße im Privatbereich häufig kontaktiert.

Dazu Bundesarbeitsministern Andrea Nahles (SPD): „Ein wichtiger Schritt, den wir schnell gehen sollten, ist der Anspruch auf befristete Teilzeitarbeit – denn der Bericht zeigt nochmals, dass gerade viele Frauen nach einer Phase der Teilzeit gern wieder länger arbeiten würden, ihnen dies aber zu oft nicht ermöglicht wird. Einen entsprechenden Gesetzentwurf werde ich noch in diesem Herbst vorlegen.“


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