Arbeitskosten um ein Drittel höher als EU-Durchschnitt
Die Arbeitgeber in der Bundesrepublik müssen um knapp ein Drittel höhere Arbeitskosten bezahlen als der EU-Durchschnitt. Lediglich in 5 Mitgliedsländern kostet jede Arbeitsstunde noch mehr.
– Zu den Lohndrück-Kampagnen dürfen hohe Arbeitskosten nicht fehlen
– Selbst Frankreich hat die höheren Arbeitskosten
– Einseitige Darstellung der Arbeitskosten

Arbeitnehmer stehen stets zwischen Forderungen und Schelte
Überblick
Zu den Lohndrück-Kampagnen dürfen hohe Arbeitskosten nicht fehlen
Nachdem die Bertelsmann-Stiftung damit aufwartete, dass die Bundesrepublik im Rahmen der Pflegefinanzierung unbedingt mehr Zuwanderung, insbesondere aus Drittländern benötigte, und mit den teils sehr starken Lohngefälle bei ausländischen Arbeitnehmern bereits erste „Erfolge“ dieser geforderten und auch praktizierten Politik zeigt, darf natürlich auch nicht die regelmäßige Hervorhebung fehlen, dass die Arbeitskosten im Bundesgebiet viel zu teuer seien. Die jüngst von den Destatis-Statistikern veröffentlichten Daten über die Kosten je Arbeitsstunde sind u.a. von der F.A.Z. begierig aufgenommen worden, um diese als ein Brandmahl für die deutsche Wirtschaft darzustellen.
Demnach kostete im Jahr 2018 für die Arbeitgeber eine jede Arbeitsstunde im Durchschnitt 35 Euro. Im EU-Durchschnitt kostete jede Arbeitsstunde 26,60 Euro. Damit zahlten die deutschen Arbeitgeber um 32 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt.
Selbst Frankreich hat die höheren Arbeitskosten
Doch die teuersten Arbeitskosten müssen die Dänen tragen. Dort kostete eine jede Arbeitsstunde 44,70 Euro. Luxemburg und Belgien sind mit 40,30 bzw. 40,00 Euro pro Arbeitsstunde ebenfalls noch teurer als das Bundesgebiet. Schweden liegt mit 39,30 Euro ebenfalls auf höherer Ebene und sogar Frankreich mit 36,50 Euro. Damit landete die Bundesrepublik im EU-Vergleich auf Position 6. In Bulgarien kostete eine jede Arbeitsstunde im Schnitt 5,30 Euro und stellt damit im EU-Vergleich auch die unterste Markierung dar.
Einseitige Darstellung der Arbeitskosten
Bei der Darstellung der scheinbar horrend hohen Arbeitskosten verweist man gerne auf die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit sowie auf den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen. Vergessen werden immer wieder die direkte Gegenüberstellung die jährlich erzielten horrend hohen Handelsbilanzüberschüsse sowie die auf gut 900 Milliarden angeschwollenen Forderungen im Rahmen des Target-2-Systems des Euroraumes. Bilanzüberschüsse sind das Resultat von mehr Export als Import, sprich mehr Werte erschaffen und ins Ausland verschafft, als selbst in Anspruch genommen. Der vermeintliche Gegenwert besteht im internationalen Handel außerhalb der EU aus US-Dollar. Doch die kumulierten Überschüsse seit den frühen 1970ern sind in den Bilanzen der Bundesbank nirgendwo aufzufinden. Target-2 als das große „Anschreibsystem“ für die Schulden der anderen Ländern deuten ebenfalls nicht gerade auf eine Schieflage im internationalen Wettbewerb hin. Wie immer geht es um die Lohndrückerei, egal ob unmittelbar bei der Vergütung oder bei den anteiligen Sozialabgaben. Im Mittelpunkt stehen die Gewinnmaximierung sowie die Befriedigung der Anteileigner anhand jährlich steigender Dividenden.
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