Allianz warnt vor Immobilienblase durch Privatanleger

Eurokrise – Immobilienblase-


Allianz-Finanzchef Maximilian Zimmerer befürchtet auf Deutschland eine Immobilienblase zukommen und sieht bereits heute die sich für die Zukunft entwickelnden Risiken. Das derzeit sehr billige Geld könnte eine Blase im Immobiliensektor mit extrem hohen Preisen entstehen lassen. „Mehr Gelassenheit in der Eurokrise und mehr Zeit“ wären das Gebot der Stunde.

Immobilienblase Deutschland
Droht eine Immobilienblase?
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Dr. Maximilian Zimmerer übernahm im Juni 2012 als Nachfolger von Paul Achleitner, der zum Aufsichtsratsvorsitz der Deutschen Bank wechselte, den Posten als neuer Finanzchef der Allianz. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) (Montagsausgabe) warnte Zimmerer vor einer Immobilienblase in Deutschland, die durch „übertriebene Preise“ entstehen könnte. So erklärte der Finanzchef der SZ, „die Blase wäre nicht von Großanlegern getrieben, sondern eher von Privatanlegern, die Inflation und einen Kollaps des Euro fürchten und in Sachwerte flüchten.“

Die ausgehende Gefahr will Zimmerer in der derzeitigen Anti-Krisen-Politik der Notenbanken in Europa und den USA erkennen, „ich sehe, dass sich für die Zukunft Risiken aufbauen. Die Zentralbanken überfluten die Welt mit billigem Geld. Niedrige Zinsen führen auf Dauer immer zu einer Fehlsteuerung von Investments. Das haben die Immobilienblasen in den USA, Spanien oder Irland gezeigt.“

Angesichts der „beachtlichen Strukturreformen und Sparprogrammen“ wäre Europa mit seiner Euro-Krise auf einem Weg der Besserung, so der Allianz Finanzchef zur SZ und fügte hinzu, „nun brauche es Zeit, bis diese Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten. Fundamental zum Beispiel muss man sich um Spanien und Italien keine Sorgen machen.“

Griechenland müsse man entgegenkommen
Im Streitfall um Griechenland fordert Zimmerer eine mehr entgegenkommende Haltung und müsse dem Schuldenstaat aufgrund des langfristigen Geldbedarfs mehr Zeit gewähren. Die Wirtschaftsleistung würde durch die Sparmaßnahmen verringert werden. Aus diesem Grund schrumpften die Einnahmen des Landes extrem. Um ein Wachstum zu ermöglichen, forderte Zimmerer, müsse man Griechenland mehr Zeit geben. Bisher lehnten aber die Bundesregierung und weitere Helferstaaten die von der Athener Regierung geforderte Verlängerung um zwei Jahre ab.

Nach der Pimco Goldwarnung folgt Angst vor Immobilienblase

Zwischen dem Hinweis einer drohenden Goldblase durch ein „erhöhtes Engagement“ der Privatanleger seitens der Allianz-Tochter Pimco und der jüngsten Warnung vor zu viel Interesse an realen Werten wie Immobilien ist keine Woche vergangen.

Man könnte die Ansicht gewinnen, der Geschmack an einer „inländischen“ Flucht aus dem Euro solle versalzen werden, auch wenn die Gründe einer drohenden Inflation aufgrund der Geldpolitik der EZB und der Federal Reserve (Fed) durchaus schlüssig wären.

Eine massenhafte Überschwemmung der Märkte durch Bargeld alleine löst primär noch keine Inflation aus, schafft aber die Rahmenbedingungen für eine stark erhöhte Nachfrage. Diese wiederum könnte den gefürchteten Geldwertverlust gemäß dem Gesetz „Angebot & Nachfrage“ durch markante Preiserhöhungen antreiben.

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken geht aufgrund des
Sparerverhaltens im Jahr 2011 dennoch nicht von einer bevorstehenden Immobilienblase in Deutschland aus. Es wären durchaus erhöhte Investitionen in Sachvermögen wie Immobilien festzustellen, aber die ansteigenden Preise in den Ballungsgebieten würden lediglich den Stillstand der letzten Jahre kompensieren. In den ländlichen Gebieten wäre ohnehin kaum eine Anhebung der Immo-Preise feststellbar.

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