2022 Großhandelspreise Nahrung & Mineralölerzeugnisse +12,8%
Die Verteuerung von Gebrauchs- und Lebensmittel wird sich noch weit ins Jahr 2023 hineinziehen und wohl auch weiter anhalten. Vor allem Mineralölerzeugnisse und Nahrungsmittel im Großhandel scheinen sich vom „normalen Preisgefüge“ völlig gelöst zu haben.
Überblick
Zuschläge Großhandelspreise noch immer zweistellig

Preisanstiege werden zu einer „chronischen“ Angelegenheit werden
Sämtliche Anzeichen deuten auf weitere massive Preiserhöhungen hin. Wenn in der Kette zwischen Erzeuger und Konsumenten an der Preisschraube gedreht wird, bleibt dies immer am sog. Endverbraucher hängen. Zu den Zwischengliedern zählt vor allem der Großhandel und dieser ist auf fast allen Ebenen vertreten, die auch den Konsumenten betreffen.
Im Dezember 2022 lagen die Verkaufspreise im Schnitt um 12,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor, so das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag. Zwar liegt der Anstieg um 2,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat, aber der Aufwärtsschritt liegt dennoch höher als die durchschnittliche Inflationsrate im dritten Quartal 2022. Immerhin ging der Anstieg im Dezember gegenüber den November um 1,6 Prozent zurück, aber für die Konsumenten stellt dies nur eine Zierde auf dem Trostpflaster dar.
Preisaufschläge auf breiter Ebene
Die größten Preisantreiber waren im Dezember lt. Destatis Vorprodukte und Rohstoffe. Den größten Zuschlag mit 22,8 Prozent gab es im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen. Dazu zählen neben Benzin und Diesel auch Heizöl. Allerdings ließ der Preiszuschlag im Großhandel mit festen Brennstoffen den für Mineralölerzeugnisse weit hinter sich. Feste Brennstoffe waren im Schnitt um satte 82,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Lebende Tiere kosteten um 47,6 Prozent mehr und damit sind auch die saftigen Preiszuschläge bei Fleischartikel (+22,6 %) zu erklären. Weitere Nahrungsmittelbereiche mit kräftigen Preisanhebungen im Großhandel sind Milch, Milcherzeugnisse, Speiseöle, Eier und Nahrungsfette mit einem Preisaufschlag um 32,8 Prozent. Chemische Erzeugnisse kosteten um 24,5 Prozent mehr. Rückläufig waren dagegen die Preise im Großhandel mit Reststoffen und Altmaterial (-20,2 %). Erze, Metalle und Metallhalbzeuge kosteten im Großhandel um 2,3 Prozent weniger.
Die Preise im Großhandel mit Mineralölerzeugnisse fielen im Dezember 2022 gegenüber dem November um 8,9 Prozent. Saatgut, Rohtabak, Futtermittel und Getreide kosteten um 5,5 Prozent weniger.
Preisanstiege Mineralöl und Lebensmittel an der Spitze
Über das gesamte Jahr 2022 hinweg stiegen die Großhandelspreise gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 18,8 Prozent an. Mineralölerzeugnisse kosteten um gut die Hälfte (50,1 %) mehr als ein Jahr zuvor. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Bereich Getreide um 32,9 Prozent und Milch sowie Milcherzeugnisse um 32,6 Prozent an.
Preisanstiege nicht unbedingt „krisenbedingt“
Mit den gestiegenen Energiepreisen aufgrund der „Ukraine-Krise“ sind diese Preisanstiege jedoch nicht alleine zu erklären. Die Organisation Oxfam berichtete, dass vor allem die Energie- und Nahrungsmittelkonzerne in den vergangenen zwei Jahren Rekord-Gewinne einfuhren und ihr jeweiliges Plus um teils mehr als die Hälfte steigern konnten. Über 80 Prozent des Übergewinns wurden an die Aktionäre ausgeschüttet.
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