1 Billion Euro EZB-Geldschwemme offenbar unzureichend

Eurokrise-


Die Geldschwemme von rund 1 Billion Euro bis Ende September 2016 durch die EZB-Anleihekäufe sind offenbar nur die ersten geschätzten Anfangsbedingungen. Inzwischen sieht es eher nach einem Husaren-Ritt in die unbekannten Weiten der Steppe aus.

EZB

Die Euro-Geldpumpe könnte noch weit über die angesetzte Zeit hinaus laufen

Endtermin des EZB-Anleihekaufprogramms nur reine Fiktion?

Die Verantwortlichen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) scheinen die Strategie der Häppchen zu bevorzugen. Das am Donnerstag auf der Ratssitzung gestartete Anleihekaufprogramm in seinen Details scheint nur die „Startposition“ gewesen zu sein.

Der Anleihekauf wurde bereits im Jahr 2012 beschlossen, blieb aber bis zur letzten EZB-Ratssitzung lediglich Mario Draghis Droh- und Beruhigungskulisse zugleich. Kurz vor dem Startschuss wurde eine Arbeitsteilung beschlossen, in der die Notenbanken der Euroländer einen Großteil der Anleihen selbst ankaufen werden.

Für die Ausgangsposition räumte die EZB ein Ankaufvolumen von monatlich 60 Milliarden Euro ein sowie einen Endtermin zum Ende September 2016. Damit stellte die Euro-Notenbank ein Kontingent von rund 1 Billion Euro bereit. Das offizielle Ziel: Die Inflationsrate der Eurozone auf den Wunschwert bei knapp 2 Prozent hoch treiben.

Vehemente Kritiker dieser EZB-Maßnahme sind u.a. Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner ifo-Instituts, sowie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Mit dem Anleihekaufprogramm handelte es sich um ein illegales Vorgehen und bedrohe darüber hinaus die Altersvorsorge der deutschen Bundesbürger.

Es liegt auf der Hand, dass die neuerliche Geldschwemme einen abenteuerlichen Versuch darstellt, die Unterschiede zwischen den wirtschaftlich starken Nord-Eurostaaten und den angeschlagenen Süd-Eurostaaten auszugleichen, zulasten des Nordens.

Befürworter des Anleihekaufprogramms bezeichneten das am Donnerstag gestartete Anleihekaufprogramm nur halbherzig. Der wunde Punkt sei der vorab definierte End-Termin des Programms Ende September 2016. Am „Erfolg“ der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und ihr Anleihekaufprogramm (QE3) könne damit nicht erreicht werden.

Die EZB zweifelt offenbar selbst am Erfolg ihres Programms und den angewandten Parametern. In einem Interview mit dem Dienstleister Bloomberg gab EZB-Direktor Benoit Coeure die voraussichtliche Unzulänglichkeit des Anleihekaufprogramms der EZB zu. Wenn die Inflationsrate in den Bereich von 2 Prozent gebracht werden soll, „dann müssen wir mehr unternehmen und es auch länger tun“, so Coeure.

Der Termin Ende September 2016 dürfte damit lediglich ein Eckpfeiler am Rande des EZB-Weges mit offenem Ende darstellen.





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