Verteuerung Privatkrankenversicherungen 2012 – Kunde zahlt Zeche

Zu den angekündigten Beitragserhöhungen der Privatkrankenkassen werden erstmals Zahlen und Gründe genannt. Die Privatversicherer haben sich offensichtlich „verrechnet“

Die Anhebungen der PKV-Beiträge wurden bereits vor Wochen angekündigt. Privatversicherte müssen ab 2012 für die Prämien deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Strategie der Versicherungsgesellschaften, mit Billig-Angeboten neue Kunden anzulocken, ging offensichtlich nicht auf. Die Privatversicherten dürfen die Zeche nun selbst bezahlen.

Management Fehler der Privatversicherer wird auf Kunden abgewälzt

Höhere Beiträge Privatkrankenversicherungen

Geringverdiener sollten mit speziell entwickelten Einsteigertarifen zur Privatkrankenversicherung eine Möglichkeit finden, von den Leistungsvorzügen gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen profitieren zu können.

Für Selbstständige ist es unerheblich, wie hoch das durchschnittliche monatliche Einkommen ist, um ein Mitglied einer Privatversicherung werden zu können. Deshalb nahmen besonders Kleinunternehmer, Einzelunternehmer und die sog. „Ich-AGs“ die Leistungen einer PKV in Anspruch.

Die Versicherungsgesellschaften boten u.a. Tarife mit Monatsbeiträgen in Höhe von lediglich 150,- Euro an. Die Leistungen eines „Einsteigertarifs“ gehen zwar nicht über den sog. medizinischen Grundschutz hinaus, dennoch liegen die Beiträge in der Regel deutlich unter denen einer gesetzlichen Krankenversicherung.

Einzelne Privatversicherer werden ihren Neukunden ab 2012 die „Einsteigertarife“ nicht mehr anbieten. Lars Gatschke, Versicherungsexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV), erkennt in den Versicherungsgesellschaften eine fehlerhafte Strategie.

Mit der Ansprache der gewünschten Kundenkreise stellte sich schnell heraus, dass die Angebote von sog. „Billig-Tarifen“ schlicht deplatziert gewesen sind. Ein eindeutiger Fehler des Managements und die Versicherungsnehmer dürfen die Rechnung ausgleichen.

Zahlreiche Selbstständige sind nicht in der Lage, umfangreichere PKV-Tarife zu bezahlen, andere wiederum könnten sich nicht einmal die Beiträge für die Billig-Angebote leisten. Die Versicherer blieben auf die ausstehenden Prämien sitzen, als Konsequenz müssten die Beiträge ab 2012 entsprechend angehoben werden.

Im kommenden Jahr wird eine durchschnittliche Beitragserhöhung von 12,9 Prozent erwartet. Grössere Abweichungen sind aufgrund von Alter und Geschlecht des Versicherungsnehmers und dem gewählten Tarif durchaus möglich.

Nach oben sind sogar für manche Kundenkreise Aufschläge von bis zu 20 Prozent zu erwarten. Die DKV wird sich zum Jahresende 2011 von ihrem „Spezialangebot“ trennen und zum Beginn des kommenden Jahres die Beiträge der meisten Tarife um durchschnittlich 3,5 Prozent anheben.

Kunden der Debeka dürfen mit einer Prämienanhebung von ca. 3,6 Prozent rechnen. Um durchschnittlich 4 Prozent höhere PKV-Beiträge wird die Allianz ihren Kunden ab 2012 abverlangen. Die Privattarife der Signal Iduna werden mit Verteuerungen um voraussichtlich 1 Prozent relativ gering angehoben.

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