Einbrecher bevorzugen „reguläre Arbeitszeiten“ und nicht die Nacht
Einbrecher ziehen ihre Kreise zu „regulären Arbeitszeiten“ und kommen keineswegs überwiegend nachts im Schutze der Dunkelheit. Ein Klischee, das mehrere tausend Opfer eines Einbruchdiebstahls inzwischen sehr genau wissen. Im Jahr 2014 erhielten Mieter und Eigentümer von Häusern und Wohnungen mehr als 150.000 Mal unerwünschten Besuch.
Einbrecher bevorzugen die Ruhe und nicht die Nacht. Verlassene Wohnungen statt schlafende Bewohner
Schäden durch Einbrüche um rund 10 Millionen Euro gestiegen
Einbrecher wählen bevorzugt Erdgeschosswohnungen und Einfamilienhäuser, die mit Vorliebe in der dunklen Jahreszeit, am Tage zwischen 10:00 und 18:00 Uhr gewaltsam geöffnet, ausgeräumt und teils auch verwüstet werden. Die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beauftragte Studie des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen räumt abermals mit dem Klischee auf, dass Einbrecher bevorzugt den Schutz der Dunkelheit suchen und als schattenhafte Gestalten ihr Unwesen treiben.
Die mit Einbruchswerkzeug ausgestatteten Diebe gehen ihrem illegalen Erwerb hauptsächlich während den „regulären Arbeitszeiten“ nach. Nicht ohne Grund, denn während die Mieter bzw. Eigentümer ihren beruflichen Tätigkeiten nachgehen, sind die begehrten Objekte meist verwaist.
So schlugen die Einbrecher auch im vergangenen Jahr 2014 mindestens rund 150.000 Mal zu und stiegen mit „Brecheisen und Beutesack“ in Wohnungen und Häusern ein. Gegenüber dem Vorjahr immerhin keine Steigerung, so der „Einbruch-Report 2015“ des GDV, allerdings leisteten die Hausratversicherer rund 10 Millionen Euro mehr Schadenersatz. Insgesamt zahlten die Hausratversicherungen im Jahr 2014 ca. 490 Millionen Euro Ersatz für den Schaden durch Einbruchdiebstahl.
Auch im vergangenen Jahr ist es nicht gelungen, den Einbrechern wenigstens etwas Einhalt zu gebieten. „Die Zahlen verdeutlichen, dass es in den letzten Jahren nicht gelungen ist, wirkungsvoll gegen Einbrecher vorzugehen“, so Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim GDV. In den vergangenen fünf Jahren stieg der finanzielle Schaden durch Einbrüche in Deutschland um 35 Prozent.
„Oft einfaches Spiel für die Einbrecher“
Teils veraltete Sicherheitstechnik an Fenstern und Türen erlauben den Einbrechern nach wie vor den Einstieg in die Wohnungen bzw. Häuser nach nur wenigen Sekunden. Zahlreiche Mieter und Hausbesitzer machen es den Einbrechern gefährlich einfach. Sicherheitstechnik sollte deshalb nachgerüstet oder auf aktuellen Stand gebracht werden und dies könne durch eine Anpassung der Bauvorschriften erfolgen, so der GDV. „Alle Maßnahmen, die eine Brücke zwischen Beratung und Handeln schlagen, werden von den Versicherern ausdrücklich begrüßt“, so der GDV-Vorsitzende.
Die Anzahl der Einbrüche und der dadurch angerichtete Schaden dürfte viel höher liegen als die Angaben des GDV. Mit der Hochrechnung der knappen halben Milliarde Euro Schadenersatz durch die Hausratversicherungen sind die nicht versicherten Einbruchsfälle gar nicht erfasst.
Eine Hausratversicherung erstetzt zerstörte oder beschädigte Gegenstände im Neuwert. Dazu zählen auch die durch Einbruchdiebstahl verursachten Schäden.