Geschäftslage: Versicherungsbranche ist in guter Stimmung

Versicherungswirtschaft –


Die Versicherungsbranche ist im Bezug auf aktuelle Geschäftslage und Erwartung in guter Stimmung. Die Digitalisierung sowie die gute Konjunktur bringen die notwendigen Voraussetzungen mit.

Happy Stimmung

Dank Hilfe des Gesetzgebers ist Versicherungsbranche noch in guter Stimmung

Lediglich Regulationen und Niedrigzinsen wirkten sich dämpfend aus

Die deutsche Versicherungswirtschaft ist guter Dinge. Der Blick nach vorne ist begleitet von einer optimistischeren Erwartungshaltung. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beschreibt ein innerhalb der Chef-Etagen verbesserte Stimmung und stützt sich dabei auf die Ergebnisse „Konjunkturtest Versicherungswirtschaft“ des Münchner ifo Instituts im Herbst 2018. Wachstumsantreiber sei die fortschreitende Digitalisierung in dieser Branche.

Die Verantwortlichen in dieser Sparte nehmen offensichtlich die gegenüber den Risiken überwiegenden Chancen der Digitalisierung wahr, so Klaus Wiener, Chefvolkswirt des GDV. Bestehende Prozesse könnten so von den etablierten Versicherern schneller und kostengünstiger gestaltet werden. Darüber hinaus sorge auch die gute Konjunktur für eine gestiegene Erwartungshaltung.

„Die gute Konjunktur stützt die Entwicklung des Versicherungsgeschäfts“, so Wiener. Ein überwiegender Anteil der Versicherungsunternehmen erwarte neben einer als gut beurteilten Geschäftslage auch eine verbesserte Geschäftsentwicklung.

Jedoch wesentlich belastend wirkten sich nach Ansicht des GDV-Chefvolkswirtes noch die anhaltenden Niedrigzinsen in Verbindung mit den verschärften Regulierungen aus. Die Hälfte der Versicherungsunternehmen sehe negative Auswirkungen auf die derzeitige Geschäftslage aufgrund des regulatorischen Umfelds.

Wie viel Entlastung darf es bitte noch sein?

Nachdem die Bundesregierung der Versicherungsbranche den „Persil-Schein“ für drastische Kürzungen bei den Überschussbeteiligungen ausstellte, wurde erst kürzlich die Berechnungsformel für die Zinszusatzreserve neu gestaltet. Natürlich zur Entlastung der Versicherer. Der finanzielle Aufwand für die Branche schrumpft dadurch von 20 auf nur noch 5 Milliarden Euro. Der Bund der Versicherten (BdV) begrüßte zwar die Neuregelung, sieht aber die Versicherer selbst in der Schuld für ihre teils brisante finanzielle Lage. Der Vorstandssprecher des BdV, Axel Kleinlein, verglich das Vorgehen der Branche mit „Hasardeure„, die ohne Not einer ungewissen Verpflichtung eingegangen seien.

Der Schaffer des vom GDV kritisierten regulatorischen Umfeldes, hatte bisher alle Hände voll zu tun, um das Geschäftsumfeld für die Versicherungsbranche einzuebnen. In der Regel zum Nachteil der Versicherungskunden, deren sich tatsächlich ausgezahlten Leistungen immer weiter von einst aufgestellten „Hochrechnungen“ entfernen.

Zu den potenziellen „Überraschungen“ zählt auch das Reglement des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG), welches u.a. vorsieht, dass Versicherungskunden selbst dann ihre vollen Beiträge weiterbezahlen müssen, wenn die Aufsichtsbehörde die Versicherung dazu aufforderte, die vertraglich vereinbarten Leistungen zu kürzen. (VAG §314, Zahlungsverbot; Herabsetzung von Leistungen).


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