Verlustgeschäft Wohngebäudeversicherung – Ergo geht auf Kunden zu

Ergo Wohngebäudeversicherung-


Zahlreiche Versicherungskunden mit einer Wohngebäudepolice des Ergo-Konzerns müssen sich auf einen bald eintreffenden Brief einstellen, in dem ein Alternativ-Vertrag oder eben die Kündigung enthalten sein wird. Der Versicherungsriese will sich von Verlust-behafteten Altverträgen trennen.

Neue Wohngebäudeversicherungen im Schnitt um 14% teurer

Negativbilanzen
Alternative: Neuvertrag oder Kündigung

Mit der Wohngebäudeversicherung scheint es im Haus des Versicherungskonzerns Ergo nicht so zu laufen wie erwünscht. Rund 120.000 Inhaber einer Ergo Wohngebäudeversicherungs-Police sollen demnächst einen Brief vom Versicherer erhalten, in dem der Vertrag aufgekündigt wird, jedoch mit der „Option“, einen Folgevertrag abschließen zu können, deren Beiträge bis um das Doppelte angehoben werden sollen.

Zu hohe Verluste aufgrund einer stark angestiegenen Schaden-Kostenquote seien die Gründe lt. WAZ (25.05.13) für eine komplette Umstrukturierung in der Sparte Wohngebäudeversicherungen. Betroffen wären besonders alte, bereits rund 50 Jahre alte Policen, die über ein sehr niedriges Beitragsniveau verfügten. Den betroffenen Kunden soll nun ein alternatives Angebot unterbreitet werden, deren Beiträge im Durchschnitt um rund 14 Prozent höher als deren der Altverträgen lägen, je nach Tarif und versichertes Objekt jedoch bis zu 100%.

Pauschal soll in den Neuverträgen eine Eigenbeteiligung in Höhe von 500,- Euro integriert werden, die je nach Schadenfreiheit über die Jahre absinkt. Grundsätzlich werden die Ergo-Kunden mit einer Wohngebäudeversicherung vor die Wahl eines Neuvertrages oder eben einer Kündigung gestellt.

Die Sparte Wohngebäudeversicherung hat dem Ergo-Konzern kräftig zugesetzt. So lag im Jahr 2012 das Verhältnis zwischen Schadenquote und Beiträge bei 119 Prozent. Die Kosten für Schadenersatz, Verwaltung und Vertrieb lagen somit deutlich höher als die Zuflüsse durch Beitragseinnahmen, insgesamt rund 40 Millionen Euro.

Dennoch spielte der Ergo-Konzern keine Solisten-Rolle in diesem Branchenbereich. Auch andere Versicherungsunternehmen sehen sich gezwungen, auf die Kunden zuzugehen, um die Vertragsbestandteile auf aktuellen Stand zu bringen. Ergo wird jedoch eine „rabiate“ Vorgehensweise gegenüber ihren Kunden vorgeworfen. „Ergo hat hier schon eine Vorreiterrolle“, so Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV) zur Süddeutschen Zeitung (Mittwoch).

Ergo verteidigt jedoch die Vorgehensweise mit der Begründung, die Kunden rechtzeitig zu informieren. Die Kunden hätten, sofern sie keinen neuen Vertrag wünschten, auch selbst die Gelegenheit, den alten Vertrag zu kündigen.

Der Versicherungsbranche dürften vor allem die stark gestiegenen Kosten im Schadenfall sehr zu schaffen machen. Das Jahr 2011 galt zuletzt als ein „Rekordjahr“ zu den sog. Elementarschäden an Wohngebäuden. Lt. dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden
2011 rund 820.000 Schadenfälle aufgrund Naturgewalten gemeldet, mit einer Schadengesamtsumme in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro.

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