Fühlen sich Saarländer relativ sicher vor Hochwasser?

Hochwasserschutz-


Saarlands Immobilienbesitzer scheinen den immer wieder kehrenden Hochwasserkatastrophen mit großer Gelassenheit gegenüber zu stehen. Knapp 90 Prozent aller Haushalte verfügen über keinen ausreichenden Versicherungsschutz gegen Elementarschäden.

Hochwasser

Wenn das Wasser über den Knöcheln steht, ist der Keller bereits eine „Tauchzone“

Das Bundesland Saarland zählt rund eine Millionen Einwohner, verteilt auf eine Fläche von knapp 2.600 Quadratkilometern. Weniger Bewohner als Bayerns Landeshauptstadt München. Doch für den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) scheint offenbar die relative „Sorglosigkeit“ der Saarländer ein gewichtiger Grund zu sein, die Info-Kampagne zur Hochwasservorsorge in Saarbrücken zu starten, als das vermeintlich „quantitativ niedrige Risiko“ von Hochwasserschäden.

Lediglich 12 Prozent der Gebäude in Saarland sind gegen Hochwasser versichert, so der GDV. Der bundesdeutsche Durchschnitt beträgt rund 33 Prozent. Ein sehr niedriger Wert, obwohl für 99 Prozent aller Gebäude ein Versicherungsschutz gegen Starkregen und Hochwasser problemlos möglich sei.

In der Tat schlängeln sich durch Saarland zahlreiche Flüsse, die in ihrem täglichen Lauf ein romantisches Bild abgeben, doch nach starken Niederschlägen durchaus das Fass zum Überlaufen bringen können. So weist auch die Landesregierung Saarlands auf die regelmäßig auftretenden Hochwasserereignisse hin, die u.a. an die Überschwemmungen entlang der Flüsse Saar und Mosel in den Jahren 1993, 1995 und 1997 erinnerten. Während die Mosel lediglich einem kleinen Bereich Saarlands ein Zuviel von Wasser einbringen kann, durchzieht dagegen die Saar mit Saarbrücken, Saarlouis und Merzig ein sehr hohes Potenzial ausgedehnter Hochwasserschäden. Für ein relativ langsames Abfließen der überschüssigen Wassermassen sorgt die Saarschleife bei Mettlach.

Kleine unscheinbare Bäche, weitab der großen Flüsse, können nach langen Regenfällen zu reißenden Strömen mutieren. Die Risiken, Opfer einer Hochwasserkatastrophe zu werden, sinken nicht automatisch mit der steigenden Entfernung größerer Wassergebiete. Diese Erkenntnis mussten viele Hausbesitzer während der jüngsten Hochwasserkatastrophe im Sommer 2013 machen.

Der GDV stellt mit der Informationskampagne die Erkennung der Risiken sowie den vorbeugenden Schutz gegen Hochwasser in den Mittelpunkt. Die Zeitabstände zu den einzelnen „Jahrhunderthochwassern“ werden angesichts der Forschungsergebnisse zu den Klimaveränderungen voraussichtlich immer kürzer werden.

Wohngebäudeversicherung ist nicht gleich finanzieller Hochwasserschutz

Eine „normale“ Wohngebäudeversicherung reicht als finanzieller Schutz gegen Naturgewalten wie Hochwasser nicht aus, sondern fällt in den Bereich der Elementarschadenversicherung. In Saarland sind knapp 90 Prozent aller Haushalte ohne diesen erweiterten Versicherungsschutz.

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