DIW fordert Pflicht für Elementarschäden-Versicherung

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Elementarschädenversicherung soll zu einer Pflichtversicherung werden, fordert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Während in der Region um Magdeburg noch gegen die Fluten des Hochwassers angekämpft wird, stehen sich DIW und Versicherungsgesellschaften jedoch mit völlig gegensätzlichen Ansichten zu einer Pflichtversicherung gegenüber.

Pflichtversicherung für Naturkatastrophen

Elementarschäden
Zwangsversicherung gegen Elementarschäden an Gebäude?

Eigentlich müsste den Versicherungsgesellschaften ein breites Grinsen auskommen, wenn öffentlich eine Versicherungspflicht für einen bestimmten Schadenfall eingefordert wird. Praktisch gesetzlich vorgeschriebene Versicherungsabschlüsse, die jegliche Anstrengungen, den Verbraucher von der Notwendigkeit zu überzeugen, überflüssig machen würden.

Doch bei Gebäudeversicherungen, speziell im Bereich der Elementarschäden, ist sichtlich das Gegenteil der Fall. Anlässlich der noch wütenden Überschwemmungen in Deutschland wiederholte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin seine Forderung, eine Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen einzuführen. Doch die Begeisterung der Versicherer bleibt aus. Diese äußern nicht einmal Bedenken sondern lehnen eine solche „Katastrophen-Versicherung“ strikt ab.

Was für die Pflichtversicherung Kfz-Haftpflicht längst gang und gäbe ist, hat somit keine allgemeine Gültigkeit. Denn „eine Pflichtversicherung ist unfair und somit eine staatlich verordnete Zusatzsteuer“, so die Allianz-Sprecherin lt. noz.de (Montag). Zusätzlich würden durch eine erzwungene Versicherung falsche Anreize gesetzt und die Menschen in risikoarmen Regionen müssten für die Schäden in den stark gefährdeten Gebieten aufkommen. Es wäre sinnvoller, in den Schutz gegen Hochwasser zu investieren und von Neubausiedlungen in Risikogebieten abzusehen.

Das DIW bemängelt jedoch, dass gegen die Elementarschäden noch zu wenig Gebäude versichert seien. Darüber hinaus gebe es keinen „effektiven Markt“ für Versicherungen gegen schwere Naturkatastrophen und das wäre ein Problem. Die Kosten würden die Menschen vor einer Versicherung abschrecken, die in risikoarmen Regionen lebten und die Menschen in hoch gefährdeten Regionen hätten mit sehr teuren Prämien zu rechnen, die teils unbezahlbar seien.

Mit der Wohngebäudeversicherung scheint es sich aus der Sicht der Versicherer ohnehin um eine Problemsparte zu handeln, in der die Schaden-Kostenquote bereits die Schmerzgrenze mancher Gesellschaften überschritten hat. Ende Mai geriet die Ergo in den Fokus der Medien, nachdem bekannt wurde, dass rund 120.000 Kunden mit einer entsprechenden Police vor die Wahl einer anpassten Beitragszahlung über einen Folge-Vertrag oder eben der Kündigung gestellt würden. Die Begründung von stark angestiegenen Schadenskosten dürften auch weitere Gesellschaften betreffen.

In der Sparte werden besonders für alte Gebäudeversicherungen, die bis in die 1960er zurück reichen, erhebliche Strukturänderungen, sprich Kostenanstiege erwartet. Deren Beitragssätze seien gegenüber aktuellen Berechnungen nur noch mehr äußerst gering und stünden nicht mehr im Verhältnis zu den gestiegenen Risiken durch Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen bzw. Hochwasser.

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