Bundesbürger seien noch zu sehr unterversichert

Versicherungsmarkt –


Der Versicherungsverband sieht das Klischee des Deutschen als übervorsichtig und überversichert nicht als bestätigt. Im Gegenteil. Vielmehr sei der Bundesbürger beim Versicherungsabschluss noch viel zu zurückhaltend.

Gruppenarbeit

GDV fordert Maßnahmen zur Steigerung der Versicherungsfreudigkeit der Bundesbewohner

Versicherungsdurchdringung sei schlecht ausgebildet

Die Versicherer steigern ihre Beitragseinnahmen fast jährlich, zuletzt um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber ein Bestand von rund 440 Millionen Versicherungspolicen ist anscheinend noch nicht genug. Im Durchschnitt besitzt jeder Bundesbewohner im Säuglingsalter bis zum Greis damit mehr als 5 Versicherungspolicen. Dennoch spricht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) von einer „Unterversicherung der Deutschen“. Das Gerücht, der Bundesbewohner sei übervorsichtig und über überversichert, könne anhand der Statistik nicht belegt werden.

Demnach sei ein großer Teil der deutschen Haushalte nicht gegen sogar existenzielle Risiken ausreichend abgesichert. Der GDV verwendet als Maßstab die sog. Versicherungsdurchdringung. Diese Beschreibt das Verhältnis der Versicherungsbeiträge zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Im Bundesgebiet lag die Versicherungsdurchdringung im Jahr 2018 sogar unter dem weltweiten Durchschnitt, so der Verband. Noch deutlicher zeige sich die Unterversicherung der Deutschen im Vergleich innerhalb der G7-Länder. Im Jahr 2018 nahm die Bundesrepublik hier die letzte Position ein. Daran sei auch zu erkennen, „dass sich die Deutschen nach wie vor sehr stark auf die gesetzliche Rente verlassen“, so der GDV.

Das „Entwicklungspotenzial“ sei daher sehr groß, denn läge die Versicherungsdurchdringung im Bundesgebiet im Durchschnitt der G7-Länder, dann wären die Versicherungsbeiträge im Jahr 2018 um 36 Prozent (bzw. um 72 Mrd. Euro) höher gewesen.

Vermutlich eher Unmündigkeit anstatt Armut

Als Gründe für diese „Unterversicherung“ will der GDV die Hemmungen der Deutschen bei den Themen Unfall und Tod erkennen. Herausfordernd seien zudem die Bereiche realistische Risikobewertung sowie der Umgang mit „komplexen, aber notwendigen Informationen zu Absicherungsalternativen und Versicherungsprodukten“. Dass eine ansteigende Zahl von Haushalten an der sog. Armutsgrenze, der Ausbau des deutschen Arbeitsmarktes als den „erfolgreichsten Niedriglohnsektor Europas“ und weitere Liquidität entziehende Entwicklungen automatisch zu einem Mangel an notwendige Mittel für eine Versicherung führen, will der GDv aus dieser Richtung offenbar nicht erkennen. Vielmehr stellt der Verband fest, dass „interessanterweise“ sog. Versicherungslücken selbst bei existenziellen Risiken vor allem bei jüngeren Haushalten, Alleinstehenden, Alleinerziehenden und Haushalten mit geringerem Einkommen vorkommen.

Staat müsse Risikowahrnehmung der Bundesbürger verbessern

An zahlreichen Stellen seien „Optimierungspotenziale“ zu erkennen. Zu diesen zählten die Wahrnehmung der Digitalisierung und dadurch die Abschaffung von Papieranforderungen, Abbau unnötiger Bürokratiekosten und übermäßige Beitragspflichten der Unternehmen. Der GDV setzt auf entsprechende Gegenmaßnahmen und sieht auch den Staat darin gefordert, in die richtige Richtung zu steuern. So solle sich die öffentliche Hand um die Steigerung der Versicherungskompetenzen und der Risikowahrnehmung kümmern. Ansätze dafür seien u.a. die „Einführung einer säulenübergreifenden Renteninformation und die Bereitstellung von Naturgefahrendaten“.

Offenbar hat auch der GDV erkannt, dass im Bereich der „Risikowahrnehmung“ die öffentliche Hand, der zwangsfinanzierte öffentliche Rundfunk und auch die inzwischen mit Steuergeldern subventionierten privaten Medien ein eingespieltes Team bilden.

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