Griechenland-Tourismus 2015 stagniert – Deutsche Urlauber verunsichert

Griechenland Tourismus-


Griechenlands Tourismus-Branche wird im Jahr 2015 voraussichtlich keinen weiteren Rekord aufstellen können. Rückläufige Buchungszahlen vor allem aus Deutschland lassen den wichtigen Wirtschaftszweig stagnieren.

Akropolis

Tourismus ist eines der wenigen funktionierenden Wirtschaftszweige Griechenlands

Urlauber ziehen sich wegen Verunsicherung durch Griechenlandkrise zurück

Wie gewohnt buchten die meisten deutschen Urlauber den „traditionellen“ Jahresurlaub rechtzeitig. Termine und Reiseziele für den Urlaub 2015 standen überwiegend schon im April fest. Für Griechenland als ein Urlaubsziel über die Grenzen Deutschlands hinaus entschied sich in diesem Jahr rund 1 Prozent der Touristen.

Aus der Sicht des deutschen Urlaubers fällt der Touristen-Anteil für Griechenland sehr gering aus, aber im Bezug auf Griechenlands Wirtschaft sind Deutschlands Erholungssuchende ein durchaus gewichtiger Faktor. Im Jahr 2014 setzte das Dauer-Krisenland große Hoffnung in den Wirtschaftszweig Tourismus. Immerhin trug der Tourismus für den auftreibenden Anteil der griechischen Konjunktur bei. Das Jahr 2015 wird für Athen voraussichtlich jedoch weniger positiv ausfallen. Noch zu Jahresanfang lagen die Buchungen nach Griechenland um rund 12 Prozent höher als im Vorjahr, aber mit Stand Ende März reichte es für die Quartalszahlen nur noch für einen Anstieg um 0,7 Prozent.

Der griechische Tourismusverband bereitet sich schon darauf vor, die einst aufgestellten Rekordprognosen für das Jahr 2015 nach unten korrigieren zu müssen. Griechenland hat generell mit einem schrumpfenden Zuwachs des Tourismusaufkommens zu kämpfen und der Anteil aus Deutschland fällt besonders schwer ins Gewicht. „Wir beobachten eine Abschwächung in einigen Märkten, vor allem in Deutschland“, so Andreas Andreadis, Präsident des Branchenverbands Association of Greek Tourism Enterprises, im Interview mit Welt.de (19.05.15).

Die unklare politische Situation rund um die „Rettungsmaßnahmen“ Griechenlands schreckten viele Touristen ab. Debatten in Brüssel betreffen den Urlauber nicht unmittelbar, aber wenn Stichwörter wie Kapitalverkehrskontrollen fallen, erreicht die latente Griechenlandkrise schon mal den vom Touristen genutzten Bankautomaten.

Zur Sprache kam auch eine Anpassung der für die griechischen Inseln geltenden Mehrwertsteuer an das Festland-Niveau. Erst sollten die vergünstigten Mehrwertsteuer-Sätze angehoben werden, dann wurden die Pläne wieder fallengelassen. Ein weiteres leidiges Thema, welches weitere Touristen von einem Griechenland-Urlaub abschreckte, waren die Forderungen nach Reparationszahlungen für die im Zweiten Weltkrieg angerichteten Schäden.

Im vergangenen Jahr hatte die Tourismus-Branche einen Anteil von 17 Prozent der gesamten griechischen Wirtschaftsleistung. Der griechische Tourismusverband zählte 24,3 Millionen Urlauber, ein Plus von 21 Prozent. Die für das Jahr 2015 prognostizierten rund 25 Millionen Urlauber dürften überholt sein. „Vielleicht schaffen wir noch nicht einmal 24 Millionen“, so Andreadis zu Welt.de.





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