Wundergeräte sollen Strom- und Heizkosten senken können
Immer wieder stoßen Konsumenten auf neue Errungenschaften der Technologie. In der Gunst der Stunde tauchten wieder einmal wahre Wundergeräte auf, die in der Lage seien, bei gleicher Wirkleistung Energie und damit Strom- bzw. Heizkosten einzusparen. Doch auch diese „Stromsparboxen“ und „Wunder-Heizlüfter“ vermögen die Naturgesetze nicht zu überwinden.
Überblick
Wundergeräte setzen auf Not der Konsumenten

Besondere Situationen und Ereignisse lassen manchen „Geschäftssinn“ so richtig aufblühen. So treiben die im allgemein extrem gestiegenen Energiepreise neue Ideen in die Köpfe derer, die das eine und andere Produkt an den Mann oder an die Frau bringen wollen. Strom sparen heißt die Devise angesichts historisch hoher Stromkosten. Also warum nicht ein kleines Gerät „erfinden“, das die Konsumenten vor hohen Kosten bewahren und zugleich weiteren Vorteile einbringen kann?
Neue Geräte für neue Situationen
So wie zu Beginn der ausgerufenen „Corona-Pandemie“ manche Online-Shops Desinfektions-Sprays für Phantasiepreise über die virtuelle Ladentheke schoben, so bieten nun einige Internet-Geschäfte kleine „Wundergeräte“ an, die nur zwischen Steckdose und Stromverbraucher bzw. direkt eingesteckt werden müssen, damit dem Konsumenten so richtig das Herz aufgeht. Strom sparen und sogar eine topmoderne Stromspar-Raumheizung, so das Versprechen der Anbieter. Mit den sog. „Stromsparboxen“ sollen sogar Stromkosten um 90 Prozent gesenkt werden können. Angesetzt wird hier an die technisch durchaus vorhandene Blindleistung, welche mit diesem Gerät „hinweg gezaubert“ werden soll.
Wundersame Stromsparboxen
Diese Stromsparboxen scheinen ein echtes Wundergerät zu sein. Allerdings hält dieser euphorische Zustand nur solange an, bis das Gerät aufgeschraubt und nach Inhalt kontrolliert wird. Das hat nun das Magazin „heise online“ durchgeführt. Demnach gab der Blick ins Gerät lediglich eine Leuchtdiode, einen Überspannungsschutz und ein eher undefinierbares schwarzes Etwas frei.
Nun ist aber ein Privat- bzw. Haushaltskunde gar nicht mit Blindleistungsanteilen belastet. Weder Stromzähler, geschweige Stromanbieter erfassen die anteiligen Blindleistungen zum Stromverbrauch. Selbst wenn diese „Stromsparbox“ tatsächlich Blindleistungsanteile kompensieren könnte, würde dies den Stromzähler gar nicht „jucken“. Unterm Strich kommt kein Unterschied hervor. Die versprochene Stromkosten-Reduzierung tritt daher gar nicht ein. Da nun das Gerät mit der eingebauten Leuchtdiode selbst einen Stromverbraucher enthält, handelt sich der Kunde damit einen zusätzlichen Strompreis-Antreiber ein. Das Geld für die „Stromsparbox“ ist dazu auch nicht reinzuholen. Unterm Strich völlig über den Tisch gezogen.
Wundersame stromsparende Heizlüfter
Die angebotenen Heizlüfter direkt für die Steckdose bringen immerhin Wärme. Aber woher die Stromeinsparung kommen soll, bleibt ein Rätsel. Um die Temperatur eines Raumes um 1°C anzuheben, ist eben eine gewisse Energie notwendig. Ob diese benötigte Energie nun von einem konventionellen Heizlüfter, eines Radiators oder auch Gasofens kommt, ist unerheblich. Sollte das „Wundergerät“ gar zu kleine Leistung bringen, kann die Wunschtemperatur nicht erreicht werden und das „Ding“ bleibt im Dauerbetrieb. Unterm Strich also eher ein Stromkosten-Antreiber als ein -Einsparer.
Flop-Tipp: Teelichtöfen
Eine weitere Blüte treiben die u.a. von „Leit-“ Medien vorgestellten Teelichtöfen. Ein paar Teelichter anzünden und darüber einen umgedrehten Tontopf aufhängen. Ein buchstäbliches Spiel mit dem Feuer. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt eindrücklich vor dem Einsatz derlei Teelichtöfen. Die Gefahr eines Brandes aufgrund der möglichen Wachs-Entzündung ist schlicht zu groß. Brennt das Wachs, dann helfen weder Wasser noch kräftiges Pusten, so die Verbraucherschützer.
Fazit:
Wer wirklich Strom bzw. allgemein Energie einsparen will, kann dies ausschließlich dadurch, eben weniger Energie zu verbrauchen. Sehr effektiv ist bereits das komplette Abschalten von Elektrogeräten, welche ansonsten im „Stand By“ laufen würden. Wer immer noch auf Glühlampen setzt, kann diese gegen moderne LED-Leuchtmittel austauschen. Hier liegt das Einsparpotenzial bei bis zu 90 Prozent.
Die Physik kann nicht ausgetrickst werden. Der Konsument dagegen schon.
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