Studie: Deutsche Haushalte verlieren Interesse an grünen Strom
Der Kundenzulauf für den Bezug von grünem Strom ist rückläufig und die Anzahl der Haushaltskunden könnte bis Ende 2013 sogar geschrumpft sein. Sinkendes Interesse am speziellen Ökostrom sowie Verunsicherungen durch Anbieter-Pleiten werden als die hauptsächlichen Gründe angeführt.
Ökostrom-Branche verzeichnet Einbrüche beim Kundenzustrom
Überblick
Zahlreiche Versorger stellten generell auf grünen Strom um
In diesem Jahr könnte die bisherige Wachstumsrate bei den Ökostromangeboten der Versorger ausgebremst werden. Bei den Bundesbürgern scheint das Interesse für Ökostromtarife zu sinken. Darüber hinaus sank generell die Wechselbereitschaft der deutschen Haushalte.
Die Öko-Strombranche rechnet sogar mit einer rückläufigen Kundenzahl. Die Fachzeitung Energie & Management wertete in Verbindung mit einer bundesweiten Umfrage von 261 Anbietern insg. 469 Ökostrom-Tarife aus. Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) (Sonntag) berichtete darüber. Demnach würde derzeit jeder achte Haushalt in Deutschland (rund 5 Millionen) vom Versorger Strom aus Erneuerbaren Energien beziehen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Ökostrom-Kunden noch um rund 1 Millionen Haushalte an.
Der deutliche Anstieg wird von der Fachzeitung darauf zurückgeführt, dass viele Stromversorger ihre Tarifpalette komplett auf Öko-Strom umstellten. Der Anteil der Kunden, die sich bei einem Wechsel bewusst für einen grünen Tarif entschieden haben, sei jedoch noch unterentwickelt. Außerdem sei aufgrund der Pleiten von Teldafax und Flexstrom die Wechselbereitschaft der Privatkunden zurück gegangen.
2013 Voraussichtliche Trendwende für Ökostrom-Branche
Der größte Ökostromanbieter „Lichtblick SE“ hat laut der Studie im vergangenen Jahr rund 10.000 Privatkunden verloren. Von rückläufigen Anträgen oder sogar rückgehenden Kundenzahlen noch im laufenden Jahr gehen generell zwei Drittel der befragten Unternehmen aus.