Irrläufer Atomausstieg: Energiewende droht konventionelle Erzeuger abzuschalten

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Die Energiewende scheint mehr Probleme anzuhäufen als den Weg zum Atomausstieg zu verkürzen. Verzerrungen im Strommarkt könnten zu einer Abschaltung von zahlreichen konventionellen Stromerzeugern führen. Fehlende Kapazitäten machen einen gefürchteten Blackout wahrscheinlicher.

Atomausstieg

Odysseus wäre auf dem Weg der deutschen Energiewende schier verzweifelt

Als wenn die Energiewende nicht bereits genug Probleme verursachen würde. Der geplante vollständige Ausstieg aus der Atomenergie war gleichzeitig die Grundsteinlegung für die Energiewende. Doch neben den scheinbar unkontrollierbaren Kostenentwicklungen für die Endverbraucher droht der ehrgeizige Plan der Bundesregierung weitere „Kollateralschäden“ zu verursachen. Völlig „atomstromfreie“ Kraftwerke stehen offenbar kurz vor dem Aus und dies könnte zu Engpässen bei der Energieversorgung führen.

Aufgrund der Energiewende werden zahlreiche Energiekonzerne möglicherweise mangels Wirtschaftlichkeit konventionelle Kraftwerke abschalten müssen. Damit würde rund ein Fünftel der gesamten Stromkapazität aus konventionellen Erzeugern (ca. 90.000 Megawatt) wegfallen.

Der Süddeutschen Zeitung (SZ) (Dienstag) liegen Informationen vom Vorstand eines nicht genannten Stromversorgers vor. Bedroht seien demnach Dutzende Gas- und Kohlekraftwerke, für die nur noch die Option einer Abschaltung bliebe. Sogar eine vorzeitige Betriebseinstellung von Atomkraftwerken könne nicht ausgeschlossen werden, so die SZ.

Eine einfache und schnelle Lösung ist sehr naheliegend

Ein Blackout bei der Stromversorgung ist nicht mit einem einfachen Stromausfall zwischen letztem „Straßentrafo“ und dem Verbraucher zu vergleichen. Tatsächlich würde ein Ausfall mangels Kapazitäten zu weitreichenden Konsequenzen führen.

In Deutschlands Süden ist eine ausgedehnt stromhungrige Industrielandschaft angesiedelt. Die Energiewende setzt jedoch hauptsächlich auf Ökostrom durch Wind im Norden und „auf hoher See“. Bereits heute stehen die Netzbetreiber vor den Herausforderungen, die stark verschobene Infrastruktur im Griff zu behalten. Die Strommenge muss von Norden nach Süden transportiert werden und die vorhandenen Leitungen stehen am Rande der Belastbarkeit. Fallen überwiegend im Süden Deutschlands die konventionellen Stromerzeuger aus, wird der Mehrbedarf an Energie aus dem Norden den Netzbetreibern ernsthafte Kopfschmerzen bereiten.

Die „Lösung“ des Stromproblems – Ein mögliches Szenario
Besonders die Großkonzerne, die ohnehin schon Kostenvorteile aufgrund der Entlastungen von der Öko-Umlage genießen, werden auf die Bundesregierung Druck ausüben, damit ein drohender Blackout verhindert wird. Eine Übernahme der erforderlichen Betriebskosten für die unwirtschaftlichen Erzeuger kommt erst gar nicht zur Diskussion.

Die Stromerzeuger werden darum „gebeten“, die unwirtschaftlich betriebenen Kraftwerke nicht vor der Bundestagswahl vom Netz zu nehmen. Bis dahin entwickelt eine „Experten-Kommission“ aus Stromerzeugern und dem Wirtschaftsministerium eine Lösung des Problems. Bereits kurz nach der Wahl wird den Stromverbrauchern ein neues Additiv in den Stromrechnungen präsentiert, das den konventionellen Kraftwerken aus den roten Zahlen helfen soll. Die bereits bestehende Öko-Umlage erhält einen „Energiewende-Soli-Aufschlag“.

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