Energiewende: 2013 Strompreiserhöhungen erwartet
Ab 2013 werden sich die deutschen Haushalte auf weitere Strompreiserhöhungen einstellen dürfen.
Die Preissteigerungen durch die Energiewende überwiegen die zu erwartenden Entlastungen durch den geringen Handelswettbewerb.
Überblick
Strompreiserhöhungen für 2013

Gerd Altmann / pixelio.de
Höhere Stromkosten ab 2013 durch Auflagen und Abgaben aufgrund der durch die Bundesregierung angestrebte Energiewende. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht von „leichten Preissteigerungen“ der Stromkosten ab 2013 aus. Genaue Prognosen seien noch nicht möglich, aber von einer „Preisexplosion“ könne nicht ausgegangen werden.
Hauptfaktor für weitere Stromkostenanhebungen ist die Energiewende. Nach Ansicht des DIW könne mangels ungenügendem Wettbewerb von spürbaren Entlastungen im Strombörsenhandel nicht gerechnet werden.
Mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlagen) wurde den Haushalten gleichzeitig ein neuer Haupt-Strompreistreiber aufgebürdet.
Geht den EEG-Umlagen die Berechtigung verloren?
Bundesregierung und Wirtschaftsvertreter im Energiesektor haben sich alle Mühe gegeben, um dem Verbraucher den Sinn eine Energiewende zu erklären und damit die Strompreiserhöhungen rechtfertigen zu können.
Mitten in der Euro-Krise soll in das zig Milliarden-Projekt investiert werden, um das „virtuelle Ziel“, den kompletten Atomkraft Ausstieg, realisieren zu können.
Ausgerechnet Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) gibt bereits mit etwas Zurückhaltung zu, dass die Ziele der Energiewende nicht mit Sicherheit umgesetzt werden könnten. Die Regierung hätte bei ihrer Entscheidung vor einem Jahr aufkommende Schwierigkeiten unterschätzt. „Wir haben Fehler gemacht“, gab Altmaier im Interview mit „BamS“ offen zu.
Ist ein weiteres Milliarden-Grab zu befürchten?
Gegner von Atomkraftwerken und Umweltorganisationen begrüßen den geplanten deutschen Ausstieg aus der atomaren Energiegewinnung. Teile der gleichen Organisationen bekämpfen ausgerechnet auch große Bereiche zur Umsetzung von alternativer Energiegewinnung. Windparks werden ebenso bekämpft wie Stauanlagen und großflächige Solarfelder.
Die Atomkraftkatastrophe in Fukushima, Japan, war der auslösende Katalysator für eine „hastige“ Reaktion der Bundesregierung. Die Energiewende brachte die großen Stromerzeuger auf den Plan, um gegen den Atomausstieg gerichtlich vorzugehen. Die deutsche Wirtschaft sieht in der teuren Energiewende auch nicht sehr viel Sinn.
Fatal wäre jedoch, stellte sich heraus, dass mit der Energiewende eine weitere Entscheidung der Bundesregierung getroffen wurde, die vorrangig gesetzlich verankert werden soll, noch bevor über die Thematik detailierte Gedanken angestellt werden. Ein Indiz für diese Vorgehensweise ist der erstmalige Ausstieg (nach Landtagswahlen) aus dem Ausstieg (vor Landtagswahlen), direkt nach der Fukushima-Katastrophe.
Haushalte können kaum Ausweichen
Strompreisanhebungen, wie sie auch für 2013 geplant sind, können nicht durch die Wahl eines anderen Stromanbieters vermieden werden. Entgelte und Abgaben der Stromerzeuger, Energieübertrager und Stromverkäufer, werden ungebremst bis zum Verbraucher durchgereicht. Der Stromverbraucher bezahlt die erhöhten Kosten für die Energiewende samt Umsatzsteuer.