Die EEG-Reform entpuppt sich als ein fortgesetzter Kostentreiber
Die von der neuen Bundesregierung angesetzte EEG-Reform wird den privaten Haushalten keinerlei Entlastungen zur Öko-Umlage einbringen. Im Gegenteil. Voraussichtlich dürfen die Verbraucher ab 2015 noch tiefer in die Tasche greifen. Es droht abermals eine Anhebung der EEG-Umlage.
Das „Wunder“ der EEG-Reform ist inzwischen vollständig entzaubert. Es wird dennoch teurer
Überblick
Eine erhoffte Kostenentlastung wird zur Mehrbelastung
Schönes neues Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Der „große Wurf“ des Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel (SPD) zur EEG-Reform wird voraussichtlich eine Punktlandung auf der Marke von rund 1 Milliarde Euro Mehrkosten für die Verbraucher darstellen. Die Strompreisbremse für die Haushalte wird offenbar ausfallen, obwohl der Ausbau der erneuerbaren Energien ausgebremst werden soll.
Wer die Hoffnung in die Erfüllung der vom ehemaligen Umweltminister Peter Altmaier (CDU) in den Raum gesetzte „Strompreisbremse“ setzte, dürfte enttäuscht werden. Das Gegenteil wird kommen. Die Kante des Öko-Umlagen-Topfs wurde angehoben und wartet nun auf eine weitere Befüllung durch den Zahlmeister Verbraucher. Bis der Rand erreicht ist, sind 1 Milliarde Euro notwendig, so die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums und eigene Kalkulationen. Mit der EEG-Reform handelt es sich schlicht um eine neue Organisation der Umverteilung, statt um kostenreduzierende Maßnahmen.
Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet laut dem EEG-Eckpunktepapier für das Jahr 2015 mit einer zusätzlichen Stromproduktion in Höhe von 10,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) aus neu errichteten Ökostrom-Anlagen. Die Stromproduzenten erhalten für die Einspeisung ihrer aus regenerativen Quellen erzeugten Stroms von den Stromnetzbetreibern eine Vergütung in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro.
Die Netzgesellschaften erwarten einen stabilen Börsenpreis für die Einheit Strom bei 4 Cent pro kWh. Demnach bildet sich zum garantierten Strompreis eine Differenz von rund einer Milliarde Euro aus. Dieser Fehlbetrag wird – wie bisher auch schon – über die Öko-Umlage gedeckt. Für die Privathaushalte bedeutete die Finanzierung der Mehrkosten eine Anhebung der Öko-Umlage um weitere 0,3 Cent pro Kilowattstunde.
Somit könnte der anteilige Öko-Betrag in der Stromrechnung ab 2015 von derzeit 6,24 Cent/kWh auf 6,27 Cent ansteigen. Bereits heute kostet der mehr oder weniger „unfreiwillige“ Öko-Beitrag im Schnitt 240,- Euro pro Jahr pro Kopf.