Solarbranche Europas geht in die Offensive
Die gebeutelte Solarbranche der europäischen Union geht in die Offensive. Gemeinsam soll gegen die Dumpingpreise aus China vorgegangen werden. Eine Maßnahme auf juristischem Wege, die für einen Ausweg aus dem Tal des Jammerns herausführen soll.
Chinas Dumpingpreise für Solar-Produkte sollen gestoppt werden

China ist ein Hersteller Billigland. Die Solarbranche der EU, ganz besonders die Solarindustrie in Deutschland, bekommen die Produktimporte zu Dumpingpreisen aus China heftig zu spüren.
Bereits im April 2012 stellte das Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fest, dass eine aufsteigende Konjunktur wohl ohne die Solar-Branche stattfinden wird.
Für die Solar-Hersteller kamen erschwerend die zeitweise unberechenbaren Schritte durch politische Entscheidungen hinzu.
Solarhersteller Europas gehen rechtliche Schritte ein
Ein Bündnis aus europäischen Solarfirmen will gegen den verzerrenden Wettbewerb Chinas gerichtlich vorgehen. Der Sprecher der neu gegründeten EU ProSun, Milan Nitzschke, erklärten dem Handelsblatt (Donnerstag), dass die Klage von der Mehrheit der europäischen Industrie unterstützt werde.
Insgesamt schlossen sich 25 Solarhersteller aus der Europäischen Union zusammen, darunter Firmen in Deutschland (u.a. Solarworld und Sovello), Italien und Spanien.
Der Vorwurf gegen die chinesischen Hersteller findet seinen Schwerpunkt in den Subventionierungen durch den Staat Chinas. Die Produkte der Unternehmen aus Fernost, u.a. Yingli, Suntech und LDK Solar, würden weit unter Herstellungspreis verkauft werden. Die unweigerliche Wettbewerbsverzerrung ginge zulasten der europäischen Hersteller.
Noch müssten vom EU-Handelskommissar, Karel de Gucht, für die Vorwürfe die entsprechenden Belege gefunden und gesammelt werden. Zum Ziel sind Straf-Zölle für die zu Dumpingpreisen hergestellten Solar-Produkte geplant. Der Juni 2013 wird als zeitlicher Endpunkt für das zu erwartende Urteil aus Brüssel erwartet.
Seit bereits Mai 2012 erheben die US-Wettbewerbsbehörden einen Import-Zoll in Höhe von 31 Prozent gegen die chinesischen Firmen wie Trina und Suntech. Der damalige Initiator war der Hersteller Solarworld, dessen Chef, Frank Asbeck, betont, dass die geplanten Straf-Zölle für den Import in die EU keine Preiserhöhungen zum Ziel hätten, sondern lediglich das Beenden des „desaströsen Preiskampfes“.