WHO-Abteilung revidiert Krebsrisiko durch Glyphosat – Keine Bedenken
Nachdem eine Abteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein „wahrscheinliches Krebsrisiko“ durch Glyphosat einschätzte, folgt nun eine Revision durch eine andere „Gesundheitsabteilung“. Diese stuft die Chemikalie als „nicht krebserregend“ ein.
Gutes Timing kurz vor dem EU-Beschluss zur Wiederzulassung

Mitten in den Diskussionen um die verlängerte Zulassung des Pflanzschutzmittels Glyphosat erhält der Chemiekonzern Monsanto Schützenhilfe von der WHO. Die „Gesundheitsorganisation“ ordnet Glyphosat als nicht krebserregend ein, wie F.A.Z. online (Montag) berichtete.
Die EU-Kommission windet sich und Teile der Bundesregierung positionierten sich inzwischen schon gegen die Wiederzulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat. Noch am Freitag erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), dass diese Chemikalie nicht zugelassen werden sollte, wenn die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Glyphosat nicht erwiesen ist.
Nun leistete die WHO „Aufklärungsarbeit“. Bei „gebräuchlichen Mengen“ besteht für die Menschen durch Rückstände von Glyphosat kein Krebsrisiko, so das der WHO und der UN angehörige Fachgremium Joint Meeting of Pesticide Residues. Die von der ebenfalls der WHO angehörigen IARC erstellte Studie kam zum Schluss, dass diese Chemikalie „wahrscheinlich krebserregend“ sei. Aber dies gründe auf die Frage, ob ein Stoff generell Krebs auslösen könne, auch in sehr hohen Dosierungen. Das Fachgremium beurteilte die möglichen Krebsrisiken anhand des Kontakts mit Glyphosat in „üblichen Mengen“.
Glyphosat ist das weltweit am meisten von der Landwirtschaft, Industrie, Gartenbau und Privathaushalten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel. Da Glyphosat eine „Breitband-Chemiekalie“ ist, deren Wirkungsbereich zwischen Nutzpflanze und unerwünschtes Unkraut nicht getrennt werden kann, erhielt vor allem die Entwicklung gentechnisch veränderter „Nutzpflanzen“ mit erhöhter Glyphosat-Resistenz einen besonders starken Auftrieb.