LNG-Gesetz: Erdgas könnte (dennoch) teurer werden
Der Bundesrat hat die Regelungen für den erleichterten Import von LNG Flüssiggas abgesegnet. Unter dem Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit und dem Umweltschutz dürften voraussichtlich auf die Privathaushalte höhere Kosten zukommen. Profiteure sind die Betreiber der LNG-Terminals und der Lieferant USA.
– Für „Versorgungssicherheit und Umweltschutz“
– Vorrangig Begünstigte sind die USA
– Auf Haushalte werden durchaus höhere Kosten zukommen

Versorgungssicherheit durch teures LNG Flüssiggas? Haushalte dürfen bezahlen
Überblick
Für „Versorgungssicherheit und Umweltschutz“
Der Bundesrat hat die vom Bundeskabinett am 27. März beschlossene „Verordnung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Aubau der LNG-Infrastruktur in Deutschland“ abgesegnet. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bejubelt diesen nun endgültigen Beschluss als einen Fortschritt für die Steigerung der Versorungssicherheit im Allgemeinen.
Aufgrund der neuen vom Bundestag und Bundesrat für die im Rahmen der Käufe von LNG Flüssiggas beschlossenen Regelungen könnten auf die Erdgaskunden durchaus höhere Kosten zukommen, auch wenn Altmaier beteuert, dass dieses in Kürze in Kraft tretende Gesetz aller Erwartung nach keine „spürbaren Auswirkungen“ auf die einzelnen Netznutzer haben werde.
Der Beschluss erfolgte gemäß Altmaier innerhalb der „Rahmenbedingungen für eine sichere, kosteneffiziente und umweltverträgliche Versorgung mit Gas und Strom“.
Vorrangig Begünstigte sind die USA
Ein wesentlicher Bestandteil dieses Gesetzes nimmt eine Verschiebung der für den Transport bzw. die Netzanbindung für das gelieferte Flüssiggas anfallenden Kosten von den LNG-Terminals hin zu den Netzbetreibern vor. Letztere werden die höheren Kosten auf die Endverbraucher umwälzen. Bisher mussten die Betreiber der LNG-Terminals die Kosten für die Verbindung der Gasleitungen zu den bestehenden Gasleitungsnetzen selbst tragen. Von der nun vorgenommenen Lastenverschiebung profitieren die Inhaber der LNG-Terminals und dies sind vorrangig US-Unternehmen.
Die vom Wirtschaftsminister Altmaier betonte „umweltverträgliche Versorgung“, kann LNG Flüssiggas allenfalls nur bedingt betreffen, da vor allem die USA für die Förderung von Erdgas überwiegend auf Fracking setzen.
LNG ist darüber hinaus deutlich teurer als herkömmliches, über Pipeline gefördertes Erdgas. Das Nord Stream 2 Projekt für die Ausweitung der Gaslieferungen aus Russland stehen seit geraumer Zeit auf der Abschussliste Washingtons.
Auf Haushalte werden durchaus höhere Kosten zukommen
Die EU-Kommission verkündete Anfang März die Steigerung der LNG-Importe aus den USA binnen weniger Monate um 180 Prozent. Somit können sich Privathaushalte getrost auf durchaus spürbare Preisanhebungen einstellen, auch wenn diese Kostensteigerungen nicht sonderlich sichtbar auf die Urheber zurückgeführt werden können.