EuGH: Ein Siegelbruch kostet Eon nun 38 Millionen Euro

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Bis zuletzt hatte sich der Energieriese Eon dagegen gewehrt, die von der EU-Kommission aufgebrummte Geldbuße in Höhe von 38 Millionen Euro zu bezahlen. Ein aufgebrochenes Siegel in den Büroräumen des Stromkonzerns brachte den Stein ins Rollen. Der Europäische Gerichtshof hat die verhängte Buße nun bestätigt.

Zerbrochenes Siegel wiegt schwer

Eon-Strafe
Eon muss 38 Mio. Euro zahlen
Bild: Carlo Schrodt / pixelio.de

38 Millionen Euro kostet Eon das vermeintliche „Missgeschick einer Putzfrau“. Zumindest wird sinngemäß nicht ausgeschlossen, dass der „geschwungene Handfeger“ ggfs. das nunmehr sehr teure Siegel aufbrach.

2006 ermittelte die EU-Kommission gegen den Energiekonzern Eon wegen dem Verdacht von illegalen Absprachen mit Marktmitbewerbern. Eine Untersuchungsdelegation sortierte bei den Kontrollen der Bücher die als besonders wichtig geltenden Unterlagen aus und sperrte diese in einen ausgesuchten Raum im Eon-Gebäude ein. Die Tür wurde mit einem Siegel versehen. Am nächsten Tag war das Siegel aufgebrochen und die EU-Kommission verhängte im Jahr 2008 eine Geldbuße in Höhe von 38 Millionen Euro.

Der Stromkonzern Eon stellte sich quer und über die Instanzen hinweg landete der Fall letztendlich am Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg. Die von der EU-Kommission verhängte Geldbuße wurde nun bestätigt. Ein Rechtsfehler wurde nicht festgestellt und darüber hinaus sei ein Siegelbruch ein „besonders schwerwiegendes“ Vergehen, so die EuGH Urteilsbegründung.

„Ein Versuch war es wert“

Die „erneute“ Strafe in Höhe von 38 Millionen Euro kann in doppelter Hinsicht als eine „Nebensächlichkeit“ betrachtet werden. Bereits Mitte 2009 wurden den Stromkonzernen GDF SUEZ (Frankreich) und Eon von der EU-Kommission jeweils eine Geldbuße in Höhe von 553 Millionen Euro aufgebrummt, da sie trotz Verstoßes gegen EU-Recht weiterhin Absprachen vorgenommen haben sollen. Diese Angelegenheit ist noch nicht endgültig ausgestanden.

Dazu kommt die jüngste Strompreisanhebung von bundesweit durchschnittlich 12 Prozent, obwohl der Anteil der Öko-Anhebung lediglich 6 Prozent ausmacht. Bei etwa 30 Millionen betroffenen Haushalten und einem Gesamt-Stromabsatz von etwas mehr als 1.000 Milliarden kWh (2011), dürften 38 Millionen Euro bereits wieder verdient sein, bevor die Putzfrau eine nächste Flasche Reinigungsmittel anfordern muss.

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