Ernüchternde Bilanzen zu Erneuerbare Energien
Die eher bescheiden anmutenden Ziele zu den Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 scheinen viel zu hoch gesteckt. Der Bundesverband Erneuerbare Energien präsentiert nach dem ersten Halbjahr 2017 ernüchternde Bilanzen.
Überblick
Gesteckte Ziele werden weit verfehlt

Die am Sonntag veröffentlichte Halbjahresbilanz für 2017 vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V. fällt eher ernüchternd aus. Demnach ist der Anteil Erneuerbare Energien über alle Segmente hinweg in den ersten sechs Monaten nur leicht angestiegen. Im Wärmesektor sei lediglich ein leichter Anstieg festgestellt worden. Ein positiver Aspekt sei dazu der Anstieg bei der Stromerzeugung, aber dem stehe ein Rückgang im Verkehrssektor entgegen.
In den Monaten Januar bis Juni 2017 trugen 15,2 Prozent Erneuerbare Energien zum Endenergieverbrauch bei. Im letzten Jahr lag der Anteil bei 14,8 Prozent, so die Bilanz des BEE. Damit bliebe noch ein Anteil von 85 Prozent zu erfüllen, um die herkömmliche Energiegewinnung vollständig mit den Erneuerbaren zu ersetzen.
Pessimismus bei den gesteckten Zielen.
„Der geringe Anstieg des Anteils der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch erhärtet die skeptische Prognose des BEE für 2020“, so Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des BEE. Das verpflichtende EU-Ziel von 18 Prozent anteiliger Erneuerbare Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2020 werde so deutlich verfehlt.
Berlin, 02.07.2017. Der Anteil Erneuerbarer Energien ist über alle Sektoren hinweg im ersten Halbjahr 2017 erneut nur leicht angestiegen. Positiv ist der Anstieg bei der Stromerzeugung, dem aber ein Rückgang im Verkehrssektor gegenübersteht. Im Wärmesektor gab es nur einen leichten Anstieg. „Die Energiewende kommt in Deutschland viel zu langsam voran“, kritisiert Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V.
„Nur mit einem deutlich engagierteren Ausbau Erneuerbarer Energien – bei Strom genauso wie bei Wärme und Verkehr – können wir den Pariser Klimavertrag einhalten und unsere gegenüber der EU verbindlichen Erneuerbare Energien-Ausbauziele erreichen. Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung dürfen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden“, so Uphoff. Lt. BEE-Einschätzung dürfte im Jahr 2020 lediglich ein Anteil von 16,7 Prozent Erneuerbare Energien am Endenergieverbrauch erreicht werden.
Weit entfernt sei man in der Bundesrepublik vom Ziel, die CO2-Emission um 40 Prozent zu reduzieren. Derzeit könne man von maximal 30 Prozent ausgehen.