Schuldnerquote 2013: Verbraucher helfen Konjunktur, schaden sich aber selbst

Überschuldung 2013-


Die Schuldnerquote 2013 befindet sich auf einem ansteigenden Ast, auch wenn die Anzahl der überschuldeten Deutschen ein wenig zurück gegangen ist. Der „Konsumrausch“ der Bürger hilft zwar der Binnenmarktkonjunktur und bewahrte Deutschland vor der Rezession, aber offenbar konsumiert der Bürger im Rahmen der „Selbstaufgabe“.

Schuldnerquote 2013

Leichter Anstieg der Schuldnerquote 2013 – Junge Verbraucher im „Kaufrausch“

Kauflaune hebt EU-Statistik an, wirft aber Bürger in die Überschuldung

In Deutschland waren zum 1. Oktober 2013 6,58 Millionen erwachsene Menschen überschuldet. Die Schuldnerquote 2013 liegt bei 9,81 Prozent und die Anzahl der überschuldeten Bundesbürger verringerte sich mit um -0,2 Prozent (rund 10.000 Personen) nur geringfügig.

Im Vorjahr betrug die Schuldnerquote 9,65 Prozent und die Anzahl der Überschuldeten erhöhte sich um rund 190.000 Personen gegenüber 2010. In diesem Jahr ging die Anzahl der der überschuldeten Personen zwar etwas zurück, aber dennoch stieg die Schuldnerquote weiter an. Die Zahlen zur Schuldnerquote 2013 wurden im Rahmen des SchuldnerAtlas von Boniversum Consumer Information veröffentlicht.

Der massive „Kaufrausch“ der Privatkonsumenten vom Spätsommer 2013 habe sich auf die Überschuldungssituation der Bundesbürger noch nicht oder nur begrenzt nachhaltig ausgewirkt. Dafür habe jedoch überwiegend das Konsumverhalten für einen deutlichen Anstieg der Überschuldungsfälle im letzten Jahr gesorgt.

Der Privatkonsument schaffte im ersten Quartal 2013 das, was die vermeintlichen „Wirtschaftslokomotiven“ nicht hin brachten. Sie bewahrten Deutschland mit einem Konjunkturplus vor einer Rezession. Offenbar bezahlten zahlreiche Konsumenten dafür mit dem Preis der Schuldenfalle. „Selbstopferung für die deutsche Wirtschaft“ durch Kauf auf Pump.

Die Zahlen des SchuldnerAtlas spiegeln nicht die Anzahl der Verbindlichkeiten oder Kredit wider, sondern die Personen, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Schulden durch das verfügbare Einkommen abzutragen. Die Überschuldung tritt dann ein, wenn offen stehende Beträge auch auf absehbarer Zeit nicht beglichen werden können.

Junge Menschen haben sich offensichtlich besonders dazu hinreißen lassen, sich Dinge über die eigentlichen Möglichkeiten zu leisten. Zwischen den Jahren 2004 und 2013 stieg die Anzahl der unter 20-jährigen überschuldeten Männer um 340 Prozent an. Die jungen Frauen eilen mit einer Überschuldungs-Zunahme um 252 Prozent nicht weit hinterher.

Die ältere Generation ab 70 Jahre zeigte sich etwas zurückhaltender, aber es ging in die gleiche Richtung. Bei den Männern betrug der Anstieg 43 Prozent und bei den Frauen 46 Prozent. Hier wird offenbar die besondere finanzielle Situation im Rentenalter deutlich, durch die Frauen als besonders benachteiligt hervorgehen. Die Altersarmut ist kaum durch „Konsumrausch“ oder überzogene Geschenke an die Enkelkinder, sondern vielmehr durch sinkende Rentenbezüge und steigenden Lebenshaltungskosten begründet.

Unterm Strich wurden zum 01.10.2013 3,33 Millionen Schuldner-Haushalte gezählt, die als überschuldet gelten. Im Jahr 2004 waren es noch 3,1 Millionen. Die Entwicklung der Überschuldungsquote 2013 muss der OECD bei der Erstellung ihrer jüngsten Analysen offenbar entgangen sein.

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