Schufa warnt vor Abzocke durch Schufafrei-Kredite

Warnung Schufafreikredite-


„Not macht erfinderisch“, leider meist auch bei den Kreisen, die einem das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Schufafreie Kredite werden in der Regel aus einer Notsituation heraus in Anspruch genommen. Eine Studie der Schufa zeigte, dass es meist nur bei einer Kreditanfrage bleibt, begleitet mit einer ganzen Reihe von Kostennoten. „Kreditkunden werden abgezockt“.

Schuldensituation
Ausnutzen von Notsituationen
Bild: Gerd Altmann
/AllSilhouettes.com / pixelio.de

Ein sog. Schufa-freier Kredit ist ein Darlehen bei dem eine Anfrage, bzw. eine Bonitätsprüfung bei der Schufa verzichtet wird. Häufig gehen Verbraucher den Weg des „alternativen Kredits“ ein, weil entweder vorab eine Kreditvergabe von einer Bank als ausgeschlossen gilt, oder weil bereits pro getätigten Antrag eine Absage vorliegt. Die Gründe liegen meist bei der negativen Antwort durch die Schufa und die darauf folgende von der Bank als negativ eingestufte Bonität.

Die Gründe für ein sog. „schlechtes Scoring“ können vielfältig sein. Neben laufende und vergangene Finanzierungen spielen Mobilfunkverträge und Versandhausrechnungen eine ebenso große Rolle. Sollten letztendlich alle Stricke gerissen sein und sich kein Institut bereit erklären, das gewünschte Darlehen zu akzeptieren, ist der Weg zu einem schufa-freien Angebot meist nicht mehr weit.

Eindringliche Warnung von der Schufa
Die Schufa warnte nach einem Bericht vor den Anbietern solcher „bonitätsfreien Krediten“. Häufig werden die Kreditsuchenden von diesen Anbietern förmlich abgezockt. Eine Untersuchung durch die Schufa, Wissenschaftler und Schuldnerberater hat ergeben, dass sich die angebotenen Hilfen fast immer als leere Versprechen herausstellten.

Aufgrund der Vorgehensweisen der Anbieter entstände nach konservativer Schufa-Einschätzung jedes Jahr ein Schaden von 150 Millionen Euro. Bei jährlich rund 400.000 betroffenen Menschen, käme jede kreditsuchende Person auf einen durchschnittlichen Schaden von bis zu 2.000,- Euro.

Testweise Schufa-freie Kredite beantragt
Für die Untersuchung wurden bei 69 Anbietern von 22 Personen Schufafreie Kredite beantragt. Lediglich 2 beantragte Darlehen wurden tatsächlich gewährt.

„Die Kreditvergabe ist gar nicht das Ziel der Anbieter“
Christian Maltry, Schuldnerberater seit 24 Jahren, erklärte, dass es über verschiedene Methoden lediglich darum ginge, dem Suchenden Geld abzunehmen. Klassische Vorgänge wären Auslagenerstattungen und Vorabgebühren. Bevor überhaupt ein Vertrag mit dem Vermittler zustande käme, wären schon die ersten Zahlungen fällig. Teilweise müsste man bereits vorweg überweisen, nachdem die Unterlagen per Nachname versandt wurden. „Wir hatten hier ein Spektrum zwischen 60 und 600 Euro. Dafür wurde mit sehr vielen Worten versprochen, man werde sich darum bemühen, einen Kredit zu vermitteln“, so Maltry.

Wenn es schnell gehen soll, wird’s noch teurer
Sollte es mal per „Eilfinanzierung“ besonders schnell gehen müssen, wären auch mal 150,- Euro fällig, ohne dass es vorher überhaupt zu einer Beratung gekommen wäre. Zudem ist bei Hausbesuchen das Anbieten von Zusatzversicherungen, wie eine Kreditratenausfallversicherung, durchaus üblich, erklärte der Schuldnerberater. Eine solche Ausfallpolice würde dazu noch abgeschlossen werden, obwohl noch gar kein Ratenkredit existierte. Enthalten sind meist Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit und im Todesfall. Am Ende käme es nie zu einer Kreditauszahlung, aber die Versicherungspolice fordert vom Vertragsnehmer bis zu 40,- Euro monatliche Beiträge ein und der Kreditvermittler kassiert die Provision.

Versteckte Kosten – „Effektive Zinssätze sind extrem hoch“
Sollte es dennoch zu einer Kreditauszahlung kommen, werden durch eine Vielzahl versteckter Kosten die effektiven Jahreszinsen extrem in die Höhe getrieben, so Maltry. Rechnete man sämtliche Kostenpositionen ein, läge der effektive Jahreszins bei einem Darlehen bei rund 25%, bei einem anderen war der Zins nicht wesentlich niedriger, so der Schuldnerberater und fügte hinzu, „Das heißt, die zwei Kredite, die tatsächlich ausgezahlt worden wären, wären extrem überteuert gewesen – möglicherweise sogar sittenwidrig überteuert.“

Gesetzeslücken werden ausgenutzt
Hugo Grothe von der Fachhochschule Koblenz war an der Schufa-Studie mitwirkend und erklärte, dass die Kreditvermittler meist eine Gesetzeslücke ausnutzen. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) erlaube zum Beispiel die Erstattung von Auslagen, ohne dass ein vorheriger Abschluss eines Kreditvertrags notwendig ist. Einmal bezahlte Auslagen zurück zu fordern, sei faktisch ausgeschlossen. Obwohl diese Lücke bereits seit Jahren bekannt sei, wären keine Maßnahmen getroffen worden, diese Lücke zu schließen.

Eine Vielzahl illegaler Praktiken
Zahlreiche Vorgänge sind meist rechtswidrig und strafbar, erklärte Grothe. Angefangen von Betrug, über Täuschung, Verletzung der Aufklärungspflichten, bis hin zu irreführender Werbung und Wucher, wäre das Spektrum sehr breit.

Aus Not wird förmlich Kapital geschlagen, denn die Kreditsuchenden hätten meist andere Sorgen, als zu klagen und aus diesem Grund käme es sehr selten zu Strafverfahren.

Die Schufa fordert Anhebung der Hürden
Kreditvermittler müssten höhere Hürden überwinden, um eine Zulassung zu erhalten, forderte die Schufa. Darüber hinaus sollte es untersagt werden, Gebühren ohne vorherigen Vertragsabschluss zu einem Ratenkredit zu verlangen.

Update: Creditolo hat zur Studie Stellung bezogen

„Die Alternativen zur Kreditalternative“

Dubiose Anbieter wird es in jeder Branche geben, wo es etwas zu holen gibt. Besonders das Ausnutzen notleidender Menschen stellt sich meist als ein leichtes Spiel heraus. So verwundert es nicht, dass gerade bei einer finanziellen Notsituation sich rund 400.000 Privatpersonen pro Jahr auf das Glatteis von Vermittlern sog. Schufa-Frei-Kredite begeben.

Eigentlich erstaunlich, dass es der SCHUFA innerhalb einer Studie möglich gewesen ist, bei 69 verschiedenen Anbietern eine Testanfrage durchzuführen. Daraus wird klar ersichtlich, wie viele Anbieter sich auf den offensichtlich sehr ertragsreichen Markt tummeln.

Den Spreu vom Weizen trennen
Die zu erwartende Qualität eines Angebots lässt sich oft schon an der Anzeige erkennen. Kleininserate in Zeitungen in einem 3-Zeiler und dem Inhalt eines „Jetzt Geld Sofort, unkompliziert und schnell, Tel.:xxx“, sollte man getrost ignorieren. Die Chancen sind groß, dass es sich um einen solchen Abzocker wie oben beschrieben handeln könnte.

Firmen und Unternehmen mit schlechtem Leumund haben keinen sehr langen Bestand. Vermutlich wechseln aus diesem Grund die „Firmennamen“ solcher Kreditabzocker relativ schnell, aber die Personen im Hintergrund bleiben.

Die langjährige Beständigkeit eines Unternehmens können schon die ersten Hinweise „ernsthafter Absichten“ sein und nicht die Zielsetzung, die eigenen Kunden zu schädigen. Solche Schufafrei-Anbieter, die u.a. über Werbekampagnen in TV und Printmedien zu sehen waren, darüber hinaus auch noch darauf hinweisen, zwar über bonitätsfreie Angebote zu verfügen, aber diesen Weg als letzte Alternative schlagen, sind z.B. Bon Kredit, Creditolo und MAXDA.

In einer akuten Notsituation ist man sich selten selbst ein guter Berater und vergisst vielleicht eine bereits seit langem stillgelegte Rentenversicherung. Die Beleihung einer Versicherungspolice dürfte noch die beste Alternative zu einem „normalen Darlehen“ gegenüber einem „Schufa-frei-Angebote“ darstellen.

Sollten hohe Schulden der Antrieb für eine erneute Kreditaufnahme aus „dubiosen Quellen“ sein, wäre der „Königsweg“ das Aufsuchen eines Schuldnerberaters.

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