Immobilienmarkt: Keine Angst vor Blasenbildung?

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Die Gefahr einer Wohnimmobilienblase gemäß USA, Spanien oder Großbritannien sei in der Bundesrepublik trotz stark steigender Preise nicht gegeben. Dafür fehlten laut einer Studie die Voraussetzungen.

Wohnimmobilienfinanzierung stehe auf soliden Sockeln

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Keine Blasenbildung im Immobilienmarkt?

Eine Immobilienblase wie in Spanien oder in den USA sei zwar auch in der Bundesrepublik denkbar, aber in der Praxis dürfte dies kaum passieren. Dafür fehlten die Voraussetzungen und der Immobilienkreditmarkt stehe auf zu soliden Sockeln. Die Banken und Sparkassen verlangten ein hohes Eigenkapital und Darlehensnehmer seien zu einer schnellen Rückzahlung motiviert, so eine Einschätzung des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW), die der Welt am Sonntag vorliegt.

Eine Sorge oder gar die Angst vor einer ähnlichen Schieflage wie in den USA oder in Spanien sei daher unbegründet.

IW analysierte die Entwicklung von Krediten, Immobilienpreisen, Wirtschaftswachstum und Einkommen auf langfristige Sicht. Demnach seien die Preise für Häuser durchaus kräftig gestiegen und das Kreditvolumen habe mit 15 Mrd. Euro Ende 2014 auf fast 20 Mrd. Euro stark zugenommen. Das Volumen ging in der zweiten Jahreshälfte 2016 allerdings schon wieder zurück. Ins Verhältnis gesetzt sehe die Situation völlig normal aus.

Das Kreditvolumen sei langsamer als das Einkommen gestiegen. Damit nehme der Verschuldungsgrad eher ab, so das IW. Die Verhältnisse zwischen auslaufenden Beleihungen, Tilgungen und Laufzeiten sowie zu den Kreditnehmern zeigten keine Hinweise auf zusätzlicher Risiken. Die verschuldeten Haushalte seien heute älter als früher und bringen viel Eigenkapital mit. Anders wie in den USA und in Spanien zahlten sie ihre Kredite zurück.

Das Kölner Institut schlussfolgerte, dass die derzeitige Lage im Wohnimmobilienfinanzierungsmarkt keinesfalls mit der Situation in den USA, in Spanien oder Großbritannien vor der Krise 2008 zu vergleichen sei. Eine spekulative Blase sei dadurch gekennzeichnet, dass Haushalte Immobilien vorwiegend wegen kurzfristiger Wertsteigerungen kauften und nicht aufgrund der eigenen Nutzung. Dies sei in der Bundesrepublik nicht der Fall und entwickelte sich seit Jahren genau in die andere Richtung.


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