Privatversicherte erwartet 2013 satte Beitragserhöhung zur PKV
Privatversicherte dürfen sich für 2013 auf deutlich höhere Beiträge einstellen. Neben den üblichen Beitragstreibern wie Gesundheitskosten und kostenintensive Fortschritte fordert die Schuldenkrise nun auch für die PKV ihren Tribut. Schwache Renditen zwingen Privatversicherer zur Absenkung des Rechnungszinses für die Altersrückstellung. Für den Ausgleich muss der Versicherte selber gerade stehen.
Beitragsverteuerungen erwischt Neu- und Bestandskunden

Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Die „Euro-Krisen Falle“ scheint nun konkret auch für Privatkrankenversicherte zuzuschnappen. Ab 2013 müssen sich die Versicherten auf höhere Prämien einstellen. Die Beitragsanhebungen der Privatversicherer werden dabei unabhängig von den kommenden Unisex-Tarifen durchgesetzt werden.
Aus diesem Grund müssen neben Neukunden auch die Bestandskunden ab 2013 mehr Beiträge für die private „Gesundheitsversicherung“ abführen.
Die Begründung zu den geplanten Beitragsanhebungen zum kommenden Jahreswechsel erhält eine Ergänzung. Neben den „gewohnten“ Anpassungen aufgrund der medizinisch-technischen Fortschritten und gestiegene Gesundheitskosten, wird die anhaltende Finanzkrise als PKV-Preistreiber mit angeführt.
Bereits für 2012 drohen für zahlreiche Privatversicherte Beitragsanhebungen, da die widrigen Verhältnisse der Kapitalmärkte die Gesellschaften vor erhöhten Herausforderungen stellen. Die Altersrückstellungen sind der ausschlaggebende Punkt für die Kostenanstiege. Zahlreiche Gesellschaften werden den sog. Rechnungszins, der für die Verzinsung der Altersrückstellungen Verwendung findet, von 3,5 auf 2,75 Prozent absenken. Die Kapitalmärkte geben derzeit zu geringe Renditen her, um den Wert beim alten Stand zu belassen.
Am Ende fallen geringere Renditen für die Rücklagen ab, die zur Kompensation der zu erwartenden Kostensteigerungen im hohen Alter dienen. Die Differenz muss durch höhere Beiträge ausgeglichen werden.
Die Ausgangslage durch Tarifwechsel verbessern
Das Verbraucherschutzportal WIDGE.de weist darauf hin, dass für die Versicherten kein Schutz vor derartige Beitragsanhebungen bestehe, aber dennoch die Möglichkeit zur Verbesserung der Ausgangslage genutzt werden könne. Heute sind in einzelnen Tarifen bereits für 2013 geplante Verteuerungen von 29 Prozent und mehr bekannt.
Durchschnittlich werden Anhebungen von rund 10 Prozent erwartet. Auch wenn Kunden den allgemeinen Aufschlägen nicht ausweichen können, würde ein Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft besonders für langjährige Kunden einen enormen Vorteil einbringen können.
Wer in der gleichen Versicherungsgesellschaft verbleibt, braucht sich keine Gedanken darum zu machen, wie mit den bisherigen Altersrückstellungen verfahren wird. Diese bleiben vollständig erhalten. Darüber hinaus weist das Verbraucherschutzportal darauf hin, dass jedem Versicherungsnehmer lt. § 204 des Versicherungsvertragsgesetztes das Recht zusteht, in einen günstigeren Tarif zu wechseln ohne mit Leistungseinbußen rechnen zu müssen.