PKV Beitragserhöhungen 2013 – Widge.de fordert Kontrollinstanz

PKV Beitragserhöhungen 2013-


Wiederholt ziehen einige Privatversicherer ihre Beitragssätze zum folgenden Jahreswechsel auf 2013 teils kräftig an. Auch wenn die durchschnittlichen Beitragsanhebungen noch im „moderaten“ Bereich liegen sollten, trifft es ältere Versicherte mit Vorerkrankungen besonders hart.
Die Ausweichmöglichkeiten für günstigere Beiträge sind sehr gering.

„Unseriöse Kalkulationen der Gesellschaften“

PKV-Beiträge
PKV Beitragsanhebungen 2013
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Dass die Privatkrankenversicherer beinahe jährlich Anhebungen zu den Beitragssätzen durchführen, sorgt kaum mehr für Überraschungen. Die „Spannung“ liegt vielmehr in der Höhe der Prämienerhöhungen und ob zu den Standardbegründungen, wie u.a. „erhöhte Gesundheitskosten“, noch weitere „aufdrängenden Umstände“ zu einem „erzwungenen“ Kostenanstieg für Privatversicherte führten.

Privat Versicherte dürften bereits von ihrer Gesellschaft per Post über die neuen Prämien ab Januar informiert worden sein. Die Beitragserhöhungen für 2013 liegen nach Einschätzungen von PKV-Experten durchschnittlich zwischen sieben und zehn Prozent, auch wenn einzelne Tarife um bis zu 39 Prozent verteuert werden sollen.

Bereits November gaben u.a. die Allianz Einzelheiten über höhere Kosten für die Privatkrankenversicherung bekannt, auch wenn der eigentliche Beitragssatz nicht erhöht würde. Für einzelne Tarife gelte ein Bonus, der jedoch zum Ende 2012 abliefe.

Offensichtlich sind zum Jahreswechsel auf 2013 bei besonders vielen Einzelfällen sehr hohe Beitragsverteuerungen für die PKV-Policen angekündigt worden. So sollen vor allem Privatversicherte im höheren Alter vor vollendeten Tatsachen gestellt worden sein, die nach einem zwingenden Ausweg verlangten. Ozan Sözeri, Gründer und Geschäftsführer des unabhängigen Verbraucherschutzportals WIDGE.de berichtete von beinahe unverzögerten Reaktionen der Versicherten. „In den letzten Tagen haben wir deutlich mehr Anfragen von schockierten Versicherten bekommen. Gerade die älteren Versicherten, die von den Anpassungen besonders betroffen sind, verzweifeln an den hohen Beiträgen und suchen unseren Rat“, so Sözeri.

WIDGE.de betonte, dass für Privatversicherte mit Vorerkrankungen oft nur der Tarifwechsel die einzige Möglichkeit sei, auf die Beitragserhöhungen zu reagieren. Die Kosten könnten zwar durch den Verzicht auf Leistungen gedrückt werden, aber dies sei „eine Milchmädchenrechnung“. Am Ende würden die Versicherten oftmals statt sparen sogar noch etwas draufzahlen, so Sözeri vom Verbraucherschutzportal.

„Fehler im System“
Ozan Sözeri sieht einen Fehler im System, der letztendlich zu wiederholten Beitragsanhebungen führte. Das hauptsächliche Problem der teils „horrenden Anpassungen“ der letzten Jahre sei an den „unseriösen Kalkulationen der Gesellschaften“ auszumachen. In den letzten Jahren wurden bereits kräftige Beitragsanhebungen durchgeführt und auch 2012 verteuerten sich einige Tarife um bis zu 40 Prozent.

Die Berechnungen der Versicherungsgesellschaften müssten einer genauen Prüfung unterzogen werden, forderte der Verbraucherschützer. Es fehle aber derzeit an staatlichen und unabhängigen Einrichtungen, die eine kontrollierende Aufgabe übernehmen könnten. „Solange es hier keine Umstrukturierung gibt, wird es auch weiterhin zu extremen und unkalkulierbaren Beitragsanpassungen kommen“, so Sözeri.

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2 Gedanken zu „PKV Beitragserhöhungen 2013 – Widge.de fordert Kontrollinstanz

  • 11. Dezember 2012 um 11:20
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    Gerade bei den großen PKV Versicherern mit einem unübersichtlichen Tarifwerk lassen sich durch einen PKV Tarifwechsel erhebliche Beitragsreduzierungen erreichen.Wie im Artikel bereits richtig beschrieben, haben ältere Versicherte mit Vorerkrankungen keine andere Möglichkeit als den Tarif innerhalb der privaten Krankenversicherung zu wechseln.

  • 11. Dezember 2012 um 11:18
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    Gerade bei den großen PKV Versicherern mit einem unübersichtlichen Tarifwerk lassen sich durch einen PKV Tarifwechsel erhebliche Beitragsreduzierungen erreichen.Wie im Artikel bereits richtig beschrieben, haben ältere Versicherte mit Vorerkrankungen keine andere Möglichkeit als den Tarif innerhalb der privaten Krankenversicherung zu wechseln. Ein Tarifwechsel in die neuen Unisextarife sollte dabei aber vermieden werden, da durch eine Änderung des Tarifwechselrechts eine spätere Rückkehr in die derzeit noch gültigen PKV Tarife dann nicht mehr möglich ist.

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